„Drum prüfe, wer sich ….“
…fest verbindet, ob sich d e r M e n s c h zum Hunde findet!“
Wie d e r H u n d zum Menschen steht, welche Beziehung er zu diesem – angeblich – sooo viel höherstehenden Lebewesen aufbaut, wie er auf ihn therapeutisch
wirken kann – darüber ist in den Beiträgen zum Blog in den vergangenen Wochen viel Gutes und Richtiges geschrieben worden. Unsere vierbeinigen Gefährten sind nicht nur zum Spazierengehen, Bewundertwerden, Gehorchen von Befehlen, Apportieren oder zur Befriedigung anderer Gelüste der Zweibeiner da.. Konrad Lorenz hat einmal geschrieben: „Es gibt nicht nur Menschen und Tiere, es gibt Menschen, Hunde und Tiere“, und er hat das sehr überzeugend dargestellt (s. „Leben ist Lernen“ in www.Welpen.de).
Wenn wir das alles beherzigen, dürfen wir – glaube ich – beim Wunsch und bei der Entscheidung nach einem Hunde-Lebensgefährten nicht übersehen, wie das Alter zusammenpaßt – jetzt und in den kommenden Jahren! Daß in einer Menschenfamilie a l l e einen H u n d wollen und nicht etwa Katzenverehrer oder Hygienefanatiker mitreden (ein Hund könnte ja haaren, hundeln, Knochen verstreuen etc etc), oder die Vorstellungen nicht zwischen einem 3 kg schweren Gesellschaftshund und einem 60 kg schweren Gebrauchshund schwanken, muß Grundvoraussetzung sein, denn sonst ist der Familienkrach zwischen den Zweibeinern bis zur Scheidung programmiert, und das bekommt der Vierbeiner mit und leidet darunter bis zum traurigen „Hund in Not“ !
Und wie ist das jetzt mit dem Alter und dem Altersunterschied?
Da müssen wir erst einmal sehen, welche Altersrelation zwischen Mensch und dem ins Auge gefaßten Hund anzunehmen ist. Die Problematik der Umrechnung in Abhängigkeit von der Größe – aber auch der Rasse – kann u.a. im Internet unter dem Suchbegriff „Hundealter“ ausführlich studiert werden. Interpretiert man die dortigen Ausführungen und versucht man die verschiedenen Tabellen zu interpolieren, so käme man z.B. für einen mittelgroßen Hund wie den Entlebucher mit einem Gewicht von 25 – 30 kg etwa auf folgende Korrelation:
Hundealter ½ 1 1 ½ 2 3 4 ……… 10 12 13 Jahre
Menschenalter ca. 10 16 20 24 28 32 ……… 68 74 80 Jahre
Jetzt können wir uns überlegen, in welchem Alter unser neues Familienmitglied mit den verschiedenen Mitgliedern unseres „Clan“ am besten harmonisieren müßte.
Welpe – Junghund – Veteran??
Konkretes Beispiel:
Die zweibeinigen Hundeeltern: der „Seniorchef“ Gerhard, 80 (!!) Jahre alt, ein spätberufener Hundenarr, mental ganz gut in Form, physisch altersentsprechend lädiert. Fällt aus für Spaziergänge und Agility, saugt aber alles Wissenswerte über Hunde unersättlich auf und gibt es an die Hundemutti Karin weiter, die ihn deshalb manchmal „single track minded“ nennt. Möchte auf gar keinen Fall den „Moritz“ überleben, der mit seinem überquellenden jungen Temperament für ihn eine lebensausfüllende Bereicherung und Freude ist – ein richtiger „Therapiehund“!/Users/gretestadlbauer/Pictures/iPhoto-libary/iPhoto Library/Previews/2013/03/20/20130320-212007/4Vu06RnSSGK+QzQ+bJrJKQ/CIMG1358.JPG
Hundewahl: Rüden-Welpe, lebt hoffentlich noch mindesten 10 bis 12 Jahre (wie sein Vater „Nathan“) und wird daher wahrscheinlich nicht dem alten Herrn vorzeitig das Herz brechen, auch wenn der mit seinen großväterlichen
Genen 90 Jahre alt werden könnte.
die „geschäftsführende Gesellschafterin“ Karin. Um e i n i g e s jünger, geistig und körperlich in bester Kondition. Seit einiger Zeit emeritierte Lehrerin, widmet einen großen Teil des Tages dem „Uiii-Hund, Monsieur 100.000.Volt“, auch oft Lumpazi genannt, seufzt manchmal unter dessen Ausgelassenheit, aber gewinnt ihn immer lieber. Sie wird (auch den Genen ihrer Vorfahren entsprechend) hoffentlich 90+ alt werden, den Moritz gut versorgen und sich mit Ihren Kindern und dem Enkel Pauli trösten, wenn unser Vierbeiner über die Regenbogenbrücke gegangen ist und sie drüben mit dem Seniorchef erwartet.
Hundewahl: Rüden-Welpe (selbst ausgesucht!), nicht nur wegen seiner grenzenlosen Liebe zum Frauchen (grenzt an „stalken“!), sondern auch wegen der pädagogischen Herausforderung (wollte eigentlich eine Hündin – aber die sind ja auch nicht ohne!) .
Der Enkel Pauli: 10 Jahre alt, blitzgescheit, pfeilschnell. Lebt mit seinen Eltern in einer eigenen Wohnung und freut sich immer auf den Besuch von Moritz oder auf das Treffen und Herumtollen im Haus und im Garten der Omi im Wienerwald. Mit 10 Jahren ist er natürlich noch nicht so „erwachsen“ wie unser 1 ½ = (fast) 20 jähriger Wirbelwind, aber er nimmt ihn schon immer ernster, und einer von uns ist immer dabei.
Hundewahl: ein etwas ruhigerer und älterer Wuffi hätte vielleicht noch eine gewisse Zeit Vorteile, weil er möglicherweise mehr erzieherische Autorität ausstrahlt. Aber in ein paar Wochen werden die beiden „gleich alt“ sein und Pauli wird mehr Freude mit einem j u n g e n Hundefreund haben.
Der Vater Bernhard und die Mami: beide in der Hochblüte des Lebens und berufstätig. Können daher nicht bei jedem Bedarf hundesitten, haben aber viel Zuneigung und (beneidenswerten) Respekt aufgebaut und sind im Rudel bestens integriert.
Die übrige Verwandtschaft – Brüder, Neffen, Kinder und Enkelkinder des Seniors – wurden akzeptiert und werden entsprechend begrüßt. Freunde werden nach angemessen distanzierter Begutachtung ebenfalls wohlwollend zur Kenntnis genommen.
So glauben wir, daß wir trotz des Altersbogens des Rudels von 10 bis 80 Jahren mit der Wahl unseres damals Ende September 2011 gerade 9 Wochen alten
Märchenprinzen für alle Begegnungen die richtige Wahl gtroffen zu haben.
Im Internet ist übrigens zu lesen, daß es Züchter und Tierheime gibt, die grundsätzlich Hunde nicht an Menschen 60+ abgeben; und andere, die Hunde nur etwa „gleichaltrigen“ Menschen anvertrauen, also z.B. einem 70 jährigen Zweibeiner nur einen etwa 11 jährigen Vierbeiner. Daher sollte man sich nicht nur die Zuchtstätten ansehen, sondern sich auch einem „Casting“ unterziehen.
Wir sind froh, daß uns Grete damals „für vertrauenswürdig“ befunden hat, und sind sicher, daß wir unsere gute Wahl i h r zu verdanken haben, die uns einen schon großartig sozialisierten „Märchenprinzen“ anvertraut hat! Wir wünschen das allen ihren „Klienten“!
Gerhard und Karin