Training mit Enzo

Liebe Grete!
Heute hatten wir das zweite Training mit dem Hundecoach und jetzt wird es schon etwas spezieller!
Die letzten drei Wochen haben wir vor allem Grundsätzliches wiederholt und mit Nachdruck eingefordert – wie:  Du gehst nicht als erster durch die Tür – du gehst an der Leine nicht vor, sondern bleibst hinten – ich bin der Chef, der sagt, wo’s lang geht – du orientierst dich an mir —– und das alles fast ohne Worte, sondern nur mit Körperhaltung und Handzeichen als Verständigungsmittel!
Die neue Aufgabe (zusätzlich) ist jetzt das „Deckentraining“ um zu erreichen, dass Enzo so lange auf Platz bleibt, bis ich ihn wieder von dort abhole, ohne sich von anderem ablenken zu lassen (für den Besitzer eines Sennenhundes ein Vorhaben, das so leicht durchführbar ist, wie die Besteigung des Mount Everest! 🙂
In dieser jetzt sehr „arbeitsintensiven“ Phase helfen mir manchmal etwas sonderbare Gedankenspiele, um mir meinen Humor zu erhalten:
Enzo im Vergleich mit einem Computer:
Bei beiden empfiehlt es sich, regelmäßig anstehende Updates herunterzuladen und eine „Systemprüfung“ durchzuführen.
Die Installation der neuen „Software“ wird derzeit noch wegen „Anwenderfehler“ häufig abgebrochen – wobei sich wieder der Verdacht aufdrängt, dass Computer ein Eigenleben haben – bei Enzo bin ich mir da sicher!
Das „Hochfahren“ dauert beim PC mit Abstand länger – das „herunterfahren“ geht dafür im Vergleich zu Enzo fast „blitzartig“!
Die Meldung „Programm reagiert nicht“ bekomme ich auch des öfteren – hier hat man die Möglichkeit, genauso stur zu sein und abzuwarten, bis es wieder geht, oder: „Task beenden“ – bei Enzo empfiehlt sich – nicht nur mangels der entsprechenden Tastenkombination, sondern aus erzieherischer Sicht – nur die erste Variante!
Die Verwendung der Reset-Taste hilft beim PC zumindest manchmal – bei Enzo haben wir sie noch nicht gefunden!
Auch wenn uns sowohl Enzo als auch der PC des öfteren zur Weißglut bringen, „Draufhauen“ und Anschreien ist nicht das Mittel der Wahl, sondern tief durchatmen und sich dem Problem stellen!
Abgesehen von den Parallelen gibt es aber einen ganz wesentlichen Unterschied: ein PC ist beliebig austauschbar und jeder gleich zu bedienen; Enzo ist EINZIGARTIG!
Ganz liebe Grüße, Susanne

5 Gedanken zu „Training mit Enzo“

  1. Das sind Erfahrungen, die lohnen mehr an Hintergrundinfos für „Gezeichnete“ zu hinterlassen. Beispielsweise Standort/Name der Schule… Einfach das Nötigste um Aufwand und Reiseumfang/-dauer abzuschätzen und die letzten Kräfte zu mobilisieren das Dasein Beider nachhaltig gestalten zu können…

    Und… sehr illustriert geschildert!
    Dir viele weitere, bleibende Eindrücke wünschend zum Gaudium aller BlogleserInnen veröffentlicht, verbleibe ich als beglückter „Zaungucker“…

    Apropos Reset-Taste…
    Irgendwie war mir da etwas auf Gretes Blog in Erinnerung geblieben… Zum Glück gibt’s die Suchfunktion „Reset“ eingegeben und das passende Ergebnis dazu:

    „….Ernsthaft…..behaupten, die sogenannte Resettaste gefunden zu haben.
    Wir waren beim Züchter L. eine (vermutlich eine Re.-) Sozialisierung angedeihen zu lassen.
    Letze Woche vom Dienstag bis zum Samstag hatte Leroy ausgedehnt Möglichkeit das Hierarchiesystem wieder aus Sicht der Artgenossen mitzugestalten und zu erfahren!….“
    unter https://sennenhunde.at/blog/2012/02/24/resettaste-gefunden/

    1. Hallo Zaungucker!
      Wenn ich mich nicht täusche ist Leroy ein Bruder von Enzo und hat denselben Genpool – Gratuliere!
      Ich glaube, deine Version der „Resozialisierung“ wird sicher schneller fruchten – Artgenossen sind diesbezüglich „überzeugender“!
      Tut gut zu wissen, dass es noch so „einen harten Knopf“ gibt!
      Solltest du Interesse an unserer Vorgehensweise haben, bitte den Züchter um meine Mailadresse fragen – ich möchte auf dieser Plattform keine Werbung in irgendeine Richtung machen!
      Ganz liebe Grüße! Susanne

  2. Hallo Susanne,
    ein bemerkenswerter, amüsanter, toller Bericht.
    Ich würde das für mich und Mira zu 100 % übernehmen.
    Körpersprache und Hund ist eine spannende Angelegenheit, wenn es nicht so schwierig wäre, sie immer richtig umzusetzen ( für mich jedenfalls).
    Es sind diese vielen, winzig kleinen Momente der Unaufmerksamkeit unsererseits die unsere Hunde IMMER zu ihrem Vorteil ausnützen.
    Manchmal möchte da schon Resignation aufkommen, besonders dann wenn sie bei einer Übung mal wieder bellt ( ist ja ziemlich häufig)und man mir sagt, dass meine unklare Körpersprache schuld ist ( ist auch ziemlich häufig).
    Sie sind so clever, unsere 4beiner und Meister im Sehen was wir Denken.
    Aber was wäre das Leben ohne Mira ?
    Öde und langweilig !!
    Viel Erfolg und herzliche Grüße
    Helga

    1. Hallo Helga!
      Vielen Dank für deinen Kommentar – es ist so beruhigend zu hören, dass es anderen mit ihren „Lieblingen“ genauso geht!
      Das frustrierende ist dabei ja wirklich, dass unsere Hunde mit ihrem Verhalten uns selbst wiederspiegeln und wir allein aus dem Grund schon oft „verloren“ haben!
      Langweilig ist es jedenfalls sicher nicht, wenn man so einen „Mitbewohner“ hat – aber manchmal empfinde ich einen Auswärtstermin für 2-3 Tage auch als sehr erholsam!☺️ Auch dir noch viel Freude mit Mira! Liebe Grüße, Susanne

Kommentare sind geschlossen.