Ein schlüsselfertiges Atomkraftwerk das nie in Betrieb ging, veränderte die Energiegewinnung nachhaltig. Österreich hat sich durch eine Volksabstimmung 1978 mit einer knappen Stimmenmehrheit von 50,47 % gegen die Inbetriebnahme ausgesprochen. Trotzdem ist Österreich nicht das Licht ausgegangen und ist auch nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt worden.
Eine Milliarde Euro für ein österreichisches Denkmal.
Das Kraftwerk war für 30 Betriebsjahre gebaut. Nach heutigem Wissensstand würde es aus technischen und standortbezogenen Gründen nie mehr in dieser Form genehmigt werden. Wäre das Kraftwerk in Betrieb gekommen, 30 Jahre Betriebsdauer sind um, dann würde das AKW weiter externen Strom zu Kühlung der abgefahrenen Elemente benötigen.
Das ungelöste Problem die Endlagerung. Auf einen Berg von 3800 m3 schwach- und mittelradioaktiven Abfällen und rund 730 Tonnen hochradioaktives giftiges Material mit unberechenbaren Lagerungskosten verzichteten die Österreicher. Auf die Frage:“ Wie lange dauert diese Lagerung“ gab der Techniker zur Antwort: „BIS IN ALLE EWIGKEIT“
2005 verkaufte der Verbund das Kraftwerk um symbolische 2,5 Millionen Euro an die EVN.
Kostenlose Führungen in eine perfekt gewartete Anlage – Wartezeiten zirka 1 Jahr.
Das sicherste Kraftwerk der Welt
1986 wurde die Konservierung des AKW eingestellt. Seither diente es unterschiedlichen Zwecken, wie: Austragungsort von Musikfestivals, Ausbildungsstätte für Gendarmerieschule, als Kraftwerksschule mit realitätsnaher Umgebung. Ab 2009 Photovoltaik Anlange im Langzeitversuch verschiedener Module in Kooperation mit der TU Wien.
Die Schaltzentrale aus der vordigitalen Zeit.
Unzählige Regler, Rädchen, Türen, Leitungen, Motoren, Öffnungen, in 1050 Räumen. Man kann von oben in den 40 m tiefen Reaktorschacht blicken und auch in die Brennkammer gehen, die im Betrieb um die 4000 Grad Hitze hat. In diese Kammern führen Rohre, die pro Sekunde 30.000 Liter Donauwasser durchleiten können.
Ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Danke liebe Grete für diesen sehr interessanten Beitrag zum AKH Zwentendorf!
Ich liebe deinen Blog und freue mich jeden Tag darauf, neue Erlebnisse und Geschichten zu lesen.
Mach weiter so!
Lg. Sabine