Warum kauft man einen Sennenhund in havannabraun, red, bronze, fuchsbraun, oder hellbraun?

 Farben wirken auf den Betrachter.

Der  Mensch will in  „Farb-Harmonie“ mit der Körperfarbe seines Hundes sein. Schwarz ist eine unbunte Farbe. Dagegen zeigen braune und helle Hunde mehr  Farbnuancen, wo sich bei unterschiedlicher Lichteinstrahlung die Farbempfindung ändert. 

Berner Sennenhund
Man sieht hier am Fell sehr deutlich die unterschiedliche farbliche Wirkung zwischen weiss und schwarz bei gleicher Haarlänge.

Es gibt sie, die seltenen Farbschläge – beim Berner Sennenhund, Appenzeller SH, Entlebucher SH,  Grossen Schweizer SH und dem Swissydog.

Zum Kaufwunsch  wurden mir  verschiedene Argumente genannt:

 

  • Man hatte schon einen Sennenhund und liebt diese Charakter Eigenschaften. Nun der NEUE  Hund soll nicht an das Aussehen  des Vorgänger erinnern. Daher sucht man nach einem anderen Farbschlag.
  • Hundeinteressenten haben unterschiedliche Vorlieben in der Farbe und wollen nicht unbedingt einen schwarz aussehenden Hund – weil ein „BRAUNER“  weniger gefährlich aussieht, weil einem die Farbe  „BRAUN“ besser gefällt,  weil aus dem Bauchgefühl kein schwarz aussehender Hund in Frage kommt.
  • Der Hund soll im Wohnbereich mit der Familie leben. Es ist unvermeidlich – der Hund verliert Haare. Viele Böden sind hell, in braunen Naturtönen gehalten, … da sieht man ein braunes Haar am Boden weniger, als ein schwarzes.
  • Weil sich Hundekäufer von der Masse abheben wollen und lieber einen selten vorkommenden Hund suchen. Denn zu jeder Rasse gibt es Vorurteile. Da ist es dem Hundebesitzer lieber, wenn nicht jedermann seine   Hunderasse erkennt.
  • Weil die genetischen Varianten innerhalb einer Rasse mit verschiedenen Erbanlagen mehr Vielfalt bedeuten.

 

 

Sennenhunde in verschiedenen Farben sind keine Neuheitenpalette, sondern eine Reaktivierung alter Farbschläge

Teilweise sind heute  Farben als „Fehlfarben“ geführt, die früher (ohne Rassehundevereine) durchaus gewollt waren. Das Wort „Fehlfarbe“ kommt  durch die Diktatur in der Zucht-Organisation.

Als der Rassehund zum Modehund geworden war, es begann vor zirka 150 Jahren,

……wurden Welpen, die  nicht nach der Vorschrift des Vereins Proletariat`s gezüchtet wurden, sehr abwertend als Bastarde, Mix, Mischlinge, Promenadenmischung, Strassenkreuzer………. bezeichnet. Auch Rassehunde ausserhalb des eingefleischten Vereines fielen unter diese, möchte fast sagen mit Schimpfwörtern bezeichnete Hunde. So kann es doch nicht sein, eine kleine Gruppe denkt sich was aus und alles andere ist falsch.

 

Menschen wollen die Vielfalt – auch Freiheit in den Farben.

Einige Farbvarianten habe ich mit Fotos schon gezeigt. https://sennenhunde.at/blog/2012/01/29/

Heute ist es der Berner  Sennenhund in Havanna Braun

Alle 3 Bildschirmfoto 2013-04-14 um 16.27.01 Brauner Berner 2013-04-12 um 18.17.06 Brauner Berner2013-03-19 um 22.23.00 Brauner Berner2013-04-12 um 18.11.10 Brauner Berner2013-04-12 um 18.11.32 Brauner Berner2013-04-12 um 18.12.11 Brauner Berner2013-04-12 um 18.16.16 CIMG1327 CIMG1328 CIMG1342Bildschirmfoto 2013-04-14 um 21.19.38

 

Für die Bereitstellung von Bildern bedanke ich mich bei K. und I.

 

Wer mit den Irrtümern und Vorurteilen aufräumen möchte, kann sich vertiefen in:

Die Genetik der Fellfarben beim Hund

Über kaum eine andere äußerliche Eigenschaft unserer Hunde wurde so viel geschrieben, wie über die Fellfarbe. Und über kaum eine andere wird so viel gestritten, ist so viel Aberglauben, Unwissen, und sind so viele Irrtümer und Vorurteile vorhanden. Keine andere Eigenschaft hat so vielen neugeborenen, an sich kerngesunden Welpen das Leben gekostet, wie die falsche Farbe oder Zeichnung und keine andere spielt letzten Endes eine geringere Rolle für die Eignung eines Hundes als treuen Begleiter seines Menschen. Und seltsamerweise ist oft genug bei den Züchtern von Rassen, bei denen die Fellfarbe das wichtigste Auswahlkriterium für die Zucht ist, das Wissen über die Genetik der Fellfarben am geringsten.

Dipl.-Biol. Susanne Lindsteding

 

Es sollte jedem Rassehundeverein die Frage gestellt sein, was er am Hund eigentlich will – nur die Hülle und  das Aussehen nach Standardbeschreibung,

oder die inneren Werte wie  den Charakter und die Gesundheitswerte?