Zucht – Aufzucht – Ausbildung

Der Hütehund:

Besonders  Entlebucher und Appenzeller Sennenhunde haben die ausgeprägte Eigenschaft, sein ( Menschen) Rudel zusammenzuhalten. Beim Familienausflug tendieren sie , sich immer aussen um die sich bewegende Menschengruppe herum zu bewegen. Über Jahrhunderte hat man in der Schweiz die Sennenhunde als landwirtschaftliche Arbeiter genutzt. Sie waren behilflich beim Viehtrieb, hielten die Herde zusammen, konnten auf Suche geschickt werden  und bewachten Menschen und Tiere. Lauter tolle und nützliche  Eigenschaften für die Bauern von damals.

Der Hüte Instinkt ist nichts anderes als der abgeschwächte Jagdtrieb. Den Tötungsbiss hat man durch die Zuchtauslese abgeschwächt oder weggezüchtet. Beim Welpen und Junghund ist es besonders wichtig, wenn er zum Haxlbeissen ( am Menschenbein) neigt, diese Anlage sofort konsequent dem Hund dies zu verneinen und abzustellen.

Drei Faktoren machen einen guten Hund aus: Zucht, Aufzucht und Ausbildung.

Konrad und Veteran Carlo von den Gänsewiesen

 

 

Grosszügig vorhandene Flächen für junge Hunde, Begegnungen mit verschiedenen erwachsenen Hunden, viele Menschenkontakte, täglich neue Erlebnisse.... u. v. m. machen eine gute Aufzucht aus.

 

Miro, Moses, Maiko und Mailo von den Gänsewiesen im Alter von 3 Wochen. Schon sehr aufmerksam und interessiert schauen sie in die Kamera.

 

 

 

 

Junghund lernt die bunte Welt kennen

Liebe Grete,
hier nun endlich das längst überfällige „Update“. Malu kommt soeben vom abendlichen Rundgang nach Hause (diese Fotos wurden gerade gemacht) und wurde frisch gewogen: 14,5 Kilogramm und 14,5 Wochen alt! Es geht ihr gut, wir haben bei einem Antidiagramm tatsächlich noch einen starken Bakterienbefall in der Blase gefunden und darauf wird sie jetzt mit speziellen Antibiotika behandelt. Da kann man einfach nichts machen, sagten die Ärzte, das haben Welpen manchmal. Da ist niemand Schuld, keiner hat was falsch gemacht, das kommt vor. Also verkühlt hatte sie sich nicht, es war dieser Bakterienstamm, der den ganzen Schlamassel verursacht hatte. Jetzt gibt es bei der Stubenreinheit nur noch ganz seltene Ausnahmen. Wir sind schon längst ins Schlafzimmer gezogen und schlafen die Nacht durch. Juhu!
Jeden Morgen gibt es auf dem Feld eine tolle Spielrunde mit Freundin Meggie (Springerspaniel, 10 Monate) und ein paar anderen Frühaufstehern. Wir versuchen, das kurz zu halten, aber ich hoffe, einmal am Tag ordentlich toben darf sein. Malu zeigt sich da sehr gut. Sie ist vorsichtig bei neuen Hunden und freudig begeistert bei bekannten. Sie ärgert die anderen zum Teil kräftig (also nicht nur mich) und wird entsprechend hin und wieder abgeschnappt. Das kapiert sie sofort (was nicht heißt, dass sie es nicht noch einmal versucht). Es scheint einfach zu schön zu sein, andere am Schwanz zu ziehen, in die Schwanzwurzel zu zwicken, in die Backen zu kneifen und überhaupt recht frech zu sein.
Malu fährt mittlerweile hervorragend Auto, benimmt sich beim Vorstellungsgespräch bei einem Auftraggeber hervorragend, erntet Bewunderung überall – und ich ernte bei Nicht-Eingeweihten Kritik, weil ich ihr wenig wie gar keine Meutereien durchgehen lasse. Ich lerne dazu und werde schon sehr viel besser im „links liegen lassen“ und beim Durchsetzen gegen ihre Schnapperei. Das kommt zwar nur vor, wenn sie gerade in ihrer Tobezeit ist, aber es darf nun mal nicht sein – mit Hinblick auf Rangordnung, Respekt, Beißhemmung und nicht zuletzt ihren guten Namen  ;o)
Sie wird an der Leine schon richtig gut, läuft super in der Freifolge (noch…, das wird sich mit der Pubertät wahrscheinlich kurzfristig ändern), kommt gleich beim Abrufen und ist überhaupt sehr gelehrig. Sie hat bereits gelernt, an den Türen zu warten, damit wir als erste hinaus oder hineingehen können, sie wartet beim Fressen geduldig, bis es freigegeben wird, das Hinsetzen gelingt mit und ohne Ansage, sie bleibt gut im Kofferraum sitzen, wenn wir sie hineingehoben haben. Sie weiß also, was „Warten“ „Bleiben“ „Setzen“, „Da gehma“ und „Hergeben“ bedeutet und reagiert in den allermeisten Fällen bereits richtig gut. Wir versuchen aber, vor allem mit unserer Körpersprache zu arbeiten, ohne viel Worte, solange das geht. Spannend, wie das funktioniert! Jan und ich müssen das vor allem lernen, Malu macht dann meistens automatisch mit.
Auch ihr Sturschädel beim frechen Herausfordern sieht allmählich ein, dass sie Grenzen akzeptieren muss und dass wir nicht locker lassen, bis sie es kapiert. Das ist, sagen wir mal, noch ein sehr lebendiger Prozess, aber wir machen große Fortschritte. Malu ist eben ein „Hund mit Profil“ wie unsere kluge Lehrerin Corinna meinte  ;o)
Gestern sind wir das erste Mal U-Bahn gefahren und haben ausnahmsweise Treppengehen geübt. Da war sie extrem vorsichtig, das kannte sie halt gar nicht,
aber nach einer Weile ging es super! Dann drei Stationen fahren, Leute ansehen, Durchsagen überstehen, aussteigen, herumlaufen, alles toll finden und den ganzen Weg wieder zurück. Was für ein Abenteuer. Und Malu hat es toll bestanden! Mit dem Aufzug fahren, das macht sie schon wie ein Profi. Wir versuchen halt, ihr möglichst viel zu zeigen, ohne sie einer Reizüberflutung auszusetzen. Also alle paar Tage mal was Neues, dann wieder schön ausruhen, schlafen, in den Wald gehen, ein bisschen üben… und fressen, saufen, Chefin ärgern. Also alles im Lot!
Ich soll dich auch herzlich grüßen von Jan. Er ist der tapfere Dritte im Bunde und passt gut auf, dass ich alles richtig mache. Jan ist ruhiger als ich, aber ich mache Fortschritte und ertappe sogar auch ihn mal bei einem kleinen Fehler – hach, das das tut meiner stolzen Seele gut ;o)
Vielen lieben Dank für deine großartige Unterstützung Grete, die schönen Gespräche und deine so wertvolle Hilfe in allen „Hundelebenslagen“.
Ich wünsche dir und den deinen ein gesundes, fröhliches und erfolgreiches neues Jahr! Bis ganz bald!
Britta
Malu

Menschenprägung

Baik von den Gänsewiesen lernt seine zukünftige Familie kennen

Genügend  Betrieb in der Zucht, von der eigenen Familie, von Nachbarn, Freunden und Besuchen, ist sehr förderlich für eine gute  Menschenprägung.

Natürlich sorgen wir von den Gänsewiesen, dass unsere Welpen auch die nötigen Ruhephasen haben, damit die Kleinen nicht überdreht und nervös werden.

Danke an Klaus für diese Fotos.