Für 11 Monate gab Mario Vitale den ganzen Luxus und Wohlstand, den man in Österreich genießen kann auf, um als Freiwilliger beim Aufbau eines Computercenters im afrikanischen Busch zu helfen. Ich fragte Mario, gelernter Koch, um seine Eindrücke, wie die Hunde in Westafrika, eben in Ghana leben.
Mario schreibt:
In Ghana werden die Hunde meist zum Jagen verwendet aber von manchen Stämmen auch gegessen.
Die meisten Hunde werden draußen gehalten sie streunen den ganzen Tag durch denn ganzen Ort und essen was sie gerade finden. Manche bleiben auch in der Nähe vom Haus und bekommen dort manchmal was zu essen.
Die Hunde sind eher scheu, da sie oft von ihren Besitzern geschlagen werden.
Das Hunde Fleisch ist eigentlich ein sehr zartes und geschmackvolles Fleisch. Was mich am meisten schockierte, war die Art und Weise, wie sie Hunde umbringen. Es wird erstmal gewartet bis der Hund schläft, dann nimmt man einen großen Ast oder irgendeinen längeren Stock. Dann schlägt man 3-4-mal mit voller Kraft auf den Kopf des Hundes ein.
Die Menschen essen auch Kühe, Schweine, Hühner, Buschratten (3mal so groß wie unsere Ratten), Eichhörnchen, Bussarde, Affen, Meerschweinchen, Hasen, Tauben, Grascutter (sieht so ähnlich aus wie ein Murmeltier);
Was die Leute in Ghana nie essen würden, wäre zum Beispiel Kalbfleisch. Sie essen nur ausgewachsene Tiere.
Wenn ich die Möglichkeit hätte Hundefleisch in Österreich zu verkochen, würde ich es tun. Ich glaube nicht dass sehr viele Leute es kaufen würden.
Aber im Grunde ist auch Hundefleisch wenn es im Kochtopf liegt einfach nur Fleisch und es ist essbar wie alles anderer das wir soo gerne essen.
Danke Mario für deinen interessanten Bericht. Hunde zu Essen ist bei uns meist so weit entfernt wie für andere Menschen Pferde zu Essen oder in Indien heilige Kühe. Wer eine starke Beziehung zu einem Tier hat, sei es ein Pferd eine Gans oder ein Hund, wird es kaum Essen wollen. Ein Grund warum vielleicht manche Konsumenten nichts wissen möchten über die Herkunft des Fleisches auf ihren Teller. Das Fleisch aus dem Supermarkt ist anonym. Die Verpackung zeigt grüne Wiesen und glückliche Tiere.
Die Konsequenz daraus ist, daß auch bei uns in Europa viele Tiere in Massenhaltung recht grausam gehalten werden können und unter viel Stress sterben. Biobauern finden zunehmend aufgeklärte Konsumenten für Ihre Produkte. Aber was ist in den Fertigprodukten, was ist eigentlich in unserem Hundefutter?
Ich will nicht mit dem ersten Stein werfen. Ich glaub nicht daß wir bessere oder kultiviertere Menschen sind, nur weil wir kein Hundefleisch Essen.
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