Moritz von den Gänsewiesen

Die ersten 100 Tage 

Heute ist der 1. Jänner 2012 und ich bin genau 14 Wochen, also 98 Tage alt. Seit

2. Dezember habe ich mein neues Zuhause bei Karin und Gerhard in Baden und Umgebung bezogen. Zeit für eine erste Zwischenbilanz! 

Die ersten 68 Tage von meiner Geburt am 25. September bis zum 2. Dezember war ich im Sennenhof bei meiner Mutter Etel von den Gänsewiesen und bei meiner Pflegemutti Grete wunderbar versorgt. Muttermilch, kein Streß wegen der blöden Stubenreinheit, immer Auslauf ins Freigehege durch eine Klappentür und viel Spielen und Herumtollen – sobald ich groß genug war! – mit meinen Geschwistern,

5 Schwestern und drei Brüdern. Da hab ich schon zum ersten Mal ein bißchen von der Welt geschnuppert!

 

Am 2. Dezember, also mit knapp 10 Wochen ging es dann 3 Stunden nach Baden bei Wien. Eine schöne Hunter-Faltbox hat mich eingeladen und ich hätte wunderbar durchgeschlafen, wenn meine Zweibein-Eltern nicht gemeint hätten, sie müßten mir eine Pause für verschiedene Erledigungen einräumen. Das war aber gar nicht nötig – erst in Baden in dem großen „Zwinger“, den sie „Wohnung“ nennen, war ich etwas aufgeregt und hab mich vergessen.

 

Die Box – der „Kennel“ – wurde dann mit offenem Dach neben das Bett vom Frauchen gestellt, damit sie mich kraulen konnte und es merken sollte, wenn ich während der Nacht einmal „müßte“. Und weil die Wohnung im 7. Stockwerk ist, sollte ich das immer schön auf Zeitungspapier tun, das auf einer Loggia vor der Wohnung ausgelegt war. Das hab ich allerdings wirklich nicht verstanden, wo doch in der Wohnung auf einem herrlichen Fliesenboden reichlich Platz vorhanden war, ohne daß ich mein „home“ , das ja schließlich „my castle“ ist, mßbraucht hätte. 

Das ging so eine Woche, bis mein Frauchen am Rande eines Nerven-

zusammenbruches beschloß, den Wohnsitz in ihr Wochenend- und Urlaubshaus im Wienerwald zu verlegen, wo es einen schönen 800 m² großen Garten gibt. Dort ging das schon besser. Ich kratzte an meiner Box, und wenn ich – oder meine Frauchen – Glück hatte, hörten das die Zweibeiner und ich konnte den Garten bewässern und düngen.

 

Einmal bin ich dann über das Dach aus der Box gesprungen. Da haben sie mich eingesperrt, aber ich habe geheult und getobt, bis sie am zweiten Tag alle Box-Türen aufmachten. Nun war ich nicht mehr eingesperrt, im Schlafzimmer steht eine bequeme (nicht mehr ganz neue) Couch, die ich benützen darf, ich schlafe gut und fest die ganze Nacht durch, Karin oder Gerhard hören mich, wenn ich doch einmal zwischendurch hinaus muß, und alle sind happy. Nicht zu vergessen, die Lobesworte und Leckerlis, die ich nach jeder Geschäftsverrichtung erhalte (Frauchen kontrolliert das mit der Taschenlampe immer genau, aber manchmal verteile ich es auf zwei- dreimal, das gibt dann mehr Leckerlis!). 

So leben wir schon recht glücklich und zufrieden. Autofahren, Straßenverkehr, Böllerschießen zu Silvester stören mich überhaupt nicht. Und nächsten Samstag beginnt die erste Hundeschulstunde und in der folgenden Woche geht es wieder zur Tierärztin – aber die ist auch sehr lieb!