Zwischen Österreich und Deutschland unterwegs

Hallo, alle Miteinander!

Jetzt habt ihr schon längere Zeit nichts von mir gehört, drum werd‘ ich heute ausführlichst berichten.

Im März durfte ich 2 Wochen Urlaub von meinen zwei Erziehungsberechtigten machen. Ich verbrachte die beiden Wochen bei Grete – was soll ich sagen, bei mir zu Hause sagen Herrli und Frauli wo’s lang geht, bei Grete haben mir vierbeinige Kolleginnen gesagt, was ich nicht tun darf – ist halt die Frage, was ist besser? – menschliche oder tierische Rudelführer? Ratet mal! – es war zwar schön bei Grete’s Rudel, ich war aber ganz froh, als mein Herrli auf dem Weg nach Deutschland in OÖ vorbeikam und mich wieder mitnahm. Die Freude wurde auch nur ein bisschen durch das anschliessende Bad getrübt – ich bin nämlich kein grosser Wasserfreund – aber was lässt man nicht alles über sich ergehen, um bei Herrli im Schlafzimmer pennen zu dürfen – überhaupt, wo Frauchen nicht mit war und so die Chance bestand, sich nächtens still und heimlich ins Bett zu schleichen und ein bisschen zu kuscheln.

In Deutschland habe ich jetzt einen neuen Nachbarn und Freund – einen rothaarigen Ratemalwasichbin. Er hat mir erzählt, dass er ungefähr so alt ist wie ich (ich bin jetzt 11 Monate und habe 50kg) und schon einige Wochen im Tierheim verbracht hat. Er ist ein richtig ausgefuchster Hund – Gartenzaun? Kein Hindernis für ihn – den Maschendraht unten aufgebogen – fertig ist der Durchgang. Wenn er zu Hause ist und ich im Garten, kommt er mich regelmäßig besuchen. Wir spielen dann stundenlang und merken gar nicht, dass unsere Futtergeber ohne uns fort fahren.

Was soll ich euch sagen – nach 14 Tagen Deutschland packte mich Herrchen wieder ins Auto und wir fuhren endlich nach Hause nach NÖ.

Da war die Freude gross – endlich wieder beim Frauli, endlich wieder in meinem Haus und auf meinem Trampolin schlafen und endlich wieder vor dem Ofen sitzend die Schnauze wärmen. Das mit dem Schnauze wärmen hat aber nicht lange angehalten. Irgend etwas ist anders – in diesem meinem Fernseher bewegt sich nur mehr ganz selten was und es ist auch nicht mehr so warm, was das wohl zu bedeuten hat? Ich hab‘ aber eh nicht viel Zeit darüber nachzudenken – am Tag muss ich jetzt den beiden bei der Gartenarbeit helfen – Holz schleppen, Löcher graben und natürlich Haus beschützen – weiters muss ich ihnen immer wieder Verbesserungsvorschläge für Änderungen in der Gartenraumgestaltung unterbreiten – ihr werdet es nicht glauben, diese Vorschläge werden prompt umgesetzt. Z.B. habe ich Frauli’s Lavendel im Eingangsbereich des Innenhofes zugesch….., jetzt gibt es einen kleinen Jägerzaun mit einer Tür im Innenhof und ich kann nicht mehr zum Tor bzw. zum Lavendel; der kleine Gemüsegarten im hinteren Garten ist auch eingezäunt, das versteh ich überhaupt nicht – ich wollte Frauchen doch nur das Giessen abnehmen; ich habe ihnen auch schon gezeigt, dass der kleine grüne Drahtzaun um die Blumenbeete ein Klax für mich ist – ich glaube, der wird auch bald geändert.

Meine Tage sind aber nicht nur mit o.a. Arbeiten ausgefüllt, nein, zwei Mal die Woche besuchen   Frauchen und ich die Hundeschule – manchmal bring‘ ich sie dort zur Verzweiflung, dann reiss ich mich wieder zusammen und beweise allen, dass ich ein ganz Gescheiter bin – die wollen einfach nicht kapieren, dass die kleine Chihuahua-Hündin oder die Sennenhündin vom Nachbarkurs viel interessanter sind als „Fuss“, „Platz“, „kehrt“ usw. Versteht ihr das? Ich reiss mich dann zusammen und bemüh mich, meine Aufmerksamkeit Frauchen zu schenken, aber einfach ist das nicht.

Nun waren wir drei zusammen wieder in Deutschland, unserer zweiten Heimat. Mein erster Weg führte in den Garten. Ich musste schauen, ob der Nachbar zu Hause ist bzw. ob das Loch im Zaun noch da ist. Ich habe Herrchen sagen gehört, dass er unsere „Tür“ nicht verschliessen wird, so lange ich nicht zum Nachbarn gehe – und daran halte ich mich. Ich brauchte nicht lange warten und mein Freund schlüpfte unter dem Zaun durch – wir spielten und er zeigte mir, dass man aus dem Biotop nicht nur trinken kann – bis jetzt habe ich immer aufgepasst, dass ich mir meine weissen Schuhe nicht nass mache bzw. nicht ausrutsche und ins Wasser falle. Springt der Kerl nicht ganz bewusst hinein, steht im Schlamm, reisst Schilfwurzeln aus, bringt sie aus dem Wasser und kaut auf den Wurzeln herum. Das kann er doch nicht machen – nasse und schmutzige Füße, nein, nichts für mich.

Gestern hatte es hier über 30 Grad, Frauchen war mit mir im Wald spazieren und mir hing im wahrsten Sinne des Wortes der Schlecker bis zum Boden. Als wir nach Hause kamen, ging ich schnurstracks zum Biotop, warf meine Prinzipien bei Seite und stellte mich mitten im Schilf ins Wasser –  hat das gut getan – ich glaube, das werd‘ ich jetzt öfter machen. Meine weissen Schuhe war’n zwar schwarz, aber es war erfrischend. Vielleicht hat mich mein Freund von ohnt)meiner Wasserscheuheit geheilt.

Heute sind wir endlich wieder nach Hause gefahren. Bei einer Rast an der Donau zeigte mir eine hübsche Schäferhündin, dass man sich auch in einem Fluss abkühlen kann. Ich wollt’s aber nicht übertreiben und darum bin ich nur bis zum Bauch ins Wasser gegangen – aber es kann ja noch werden. Demnächst fahren wir an den Ottensteiner Stausee und vielleicht, wenn Frauli auch schwimmen geht, probier ich das dann auch mal aus.

So, ich glaube, für heute reicht’s. Anbei ein paar Fotos, dass ihr euch ein Bild von mir machen

könnt. Ich gruesse auch meine Geschwister – feiert euren 1. Geburtstag am 26.5. nicht zu toll – vielleicht können wir uns ja einmal treffen (wenn ihr nicht zu weit weg wohnt)

Liebe Grüße

JANO

 

Lieber Grosser Schweizer Jano, danke für deine erlebnisreichen Schilderungen. Damit erfahren viele wie schön dein Hundeleben ist.

 

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