Wie wichtig es ist vom WelpenAlter an die Beisshemmung zu fördern
Es kommt immer wieder zum Kräftemessen und zu Auseinandersetzungen. Das wollen und müssen die Hunde untereinander regeln. Dazu brauchen sie fortlaufend Übungen mit Artgenossen und Menschen. Besonders Welpen machen sich mit ihren spitzen Milchzähnen auf Menschenhaut bemerkbar. Warum? Weil sie für ihr Leben und ihre Zukunft üben.
Der Welpe zwickt und zwackt….haben wir schon in diesem Medium angesprochen.
Der junge Hund muss erst die Kontrolle der Beissintensität erlernen. Kann er das nicht, indem sich seine Menschen blutig beissen und zwicken lassen…. ja wie soll dann das Gebiss des erwachsenen Hundes mit seinen Partnern und seinen Rivalen umgehen?
Drohen, Kämpfen, Unterwerfen
Ich hatte schon verschiedene Möglichkeiten, freilaufende, herrenlose wild lebende Hunde zu beobachten. Sie sind sehr bedacht sich klar zu positionieren ohne sich zu verletzen.
Daher finde ich gute Sozialisierung von klein auf ganz wichtig. Regelmäßiges Zusammentreffen des Junghundes mit verschiednen erwachsenen Hunden ohne Leine und ohne Zwang fördert die Beisshemmung. Schlecht sozialisierte und misshandelte Hunde die eine Schmerzzurückhaltung vom Gegner nicht erfahren konnten, sind später hinsichtlich Aggressivität wesentlich unberechenbarer.
Beschwichtigungsgesten dienen dem Konflikt- und Stressabbau
- Gähnen
- Um die Schnauze lecken/züngeln
- Blinzeln
- Kopf abwenden/gesamten Körper abwenden
- Sich kratzen
- Vorderkörpertiefstellung
- Einen Bogen gehen
- Am Boden schnüffeln
- Langsame Bewegungen
Liebe Grete,
wir besuchen mit unserer 4-jährigen Gracy u.a. täglich und vom Welpenalter an ein in der Nähe gelegenes riesiges „Gassifeld“, auf dem Freilaufen ohne Leine erlaubt ist; von A-Z sind dort alle Rassen in allen Größen unterwegs und mit wem Gracy spielen wollte oder nicht, haben wir ihr von Anfang an selbst überlassen. Sie hat mit der Zeit gelernt, „wenn ich ihn/sie ordentlich anschnauze, lässt er/sie mich in Ruhe“; oder die andere Variante, „wenn ich vorsichtshalber schon mal ganz laut quietsche, verzieht er/sie sich gleich“ (man sagt, es sei Entlebucher-Manier, prophylaktisch erst mal zickig zu sein?!) Gracy jedenfalls liebt dieses Gassifeld und sucht sich je nach Lust und Laune oder gegenseitiger Animation ihre Spielkameraden aus – mal ist es ein Leonberger, mal ein viel kleinerer Hund als sie, zur Zeit z.B. ein 15 Monate alter Retro-Pekinese („wer erwischt dem anderen sein Ohr“ – keiner)! Wir haben mal versucht, die Hunde zu zählen, die wir in der Zeit mit Gracy dort kennenlernen durften und wir sind auf über 100 gekommen. Noch nie haben sich Hunde ernsthaft verbissen oder verletzt. Die Hunde beschnuppern sich und entscheiden dann selbst, ob sie weitergehen oder sich auf ein Spiel einlassen wollen. Ach ja: Und zweimal im Jahr ist eine große Schafherde auf dem Feld, um es abzugrasen – auch das stört die vielen Hunde nicht. Unsere Gracy findet das toll – und wir auch. Die Hundemenschen kommen mit ihren Vierbeinern aus dem nahen Umland mit dem Auto, weil wir alle der Meinung sind, dass es mehr an Sozialisierung unter freilaufenden Hunden eigentlich nicht geben kann.
Liebe Grüße Hanna