Liebe Grete wir hatten eine aufregende Silvesternacht.

 

 

Wir trafen uns mit Freunden zur Silvesterfeier in der Sportgaststätte. Es war ein schöner Abend.

 

Gegen 23.30 Uhr standen mein Mann und ich mit anderen Gästen ein wenig draußen, als mich plötzlich ein für mein Gefühl zu großer Schatten strich. Erschrocken sah ich mich um. Es war ein aufgeregter junger Boxerrüde. Er war wohl vor lauter Angst daheim entwichen. Überall knallten seit dem Mittag die Silvesterraketen. Er wollte unbedingt in die Gaststätte. Dort war es aber nicht viel leiser. Die Gäste sangen und tanzten, die Musik spielte laut. Er wollte trotzdem hinein. Ich meinte noch zu meinem Mann, dass sein Herrchen eventuell dort drinnen feierte. Wir müssten uns um ihn kümmern.

 

Als die Tür aufging lief er sofort unter unseren Tisch. Unsere Freunde sprangen vor Schreck auf. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Der Hund lief dann in den hinteren Teil des Saales und verkroch sich abermals unter einem Tisch. Man kann sich den Tumult jetzt gut vorstellen. Es gab verständnisvolle Leute, die helfen wollten. Eine Frau schrie: „Schafft den Hund hier ´raus, ich will feiern!“ – Der DJ schaltete die Musik aus und bat alle, den Raum ganz leise und ruhig zu verlassen. Ich holte eine Hundeleine aus dem Auto, die wir dort immer zu liegen haben. Die Ehefrau des Wirtes und dessen Tochter beruhigten das Tier und brachten ihn in einen anderen Raum. Sie sind selbst Besitzer eines Boxerwelpen und haben ein großes Hundeherz. Nun überlegten wir alle, wem der Hund gehören könne. Ich riet, die Polizei zu informieren, die den Hund dann ins Tierheim bringen würde. Es ist für solche Fälle bestens ausgestattet. Auch in der Silvesternacht. Die Tochter des Wirtes rief alle Boxerbesitzer des Dorfes an, die Tierrettung war unterwegs. Mehr konnte man nicht mehr unternehmen. Es stellte sich heraus, dass der Hund aus unserem Dorf war und die Besitzer selbst  ausgegangen waren. Die Oma sollte aufpassen. Sie war fix und fertig, als sie bemerkte, dass der Hund weggelaufen war. Er wurde ihr und ihrem Enkel übergeben. Es war 2 Minuten vor Mitternacht als der „Spuk“ vorbei war. Nicht alle Gäste hatten ein Herz für Tiere. Aber das Gute setzte sich durch. … und wir feierten bis in die Morgenstunden mit einem guten Gefühl weiter.

 

Viele liebe Grüße von Ines.