„Gassiweg-Anekdote“

Der Bischof kommt zu Besuch in einer Pfarre um sich vom Glaubenswohl der Gemeinde und der Unfehlbarkeit des Kirchenmannes ein Bild zu machen…

Er bittet den Pfarrer ihm das Zimmer der Pfarrersköchin zu zeigen. Der Pfarrer führte den Bischof zur besagten Kammer und eröffnete dem Bischof – während dieser sich von der Sauberkeit und dem Vorhandensein des Kruzifix überzeugen konnte – sogleich, dass das Zimmer der Pfarrersköchin vorübergehend ankommenden Flüchtlingen als Unterkunft diene.

Der Bischof ist hocherfreut und würdigte die soziale und umsichtige Geisteshaltung  in der Pfarrgemeinde und wie der Migration begegnet wird.

Des Weiteren lässt sich der Bischof zum Schlafgemach des Pfarrers führen.

Wie er dieses betrat erschrak er, standen doch zwei Betten, beide aufgebettet und auch direkt aneinander gestellt! 

Er bat um umgehende Aufklärung!

Der Pfarrer verwies nicht ohne Stolz darauf, dass, derweil im Zimmer der Pfarrersköchin die Flüchtlinge wohnen, die Köchin eben hier Platz ihren finden müsse.

Dem Bischof war plötzlich gar nicht wohl und stellte sogleich die Frage, wie es sich denn verhalte, wenn die Köchin gewisse Gefühle überkämen? 

„Kein Problem“ entgegnet ihm die Köchin, „sie nähme in so einem Fall den Hund und würde ihn Gassi führen“. Was der Bischof wohlwollend goutierte!

Weiter meinte der Bischof nachdenklich… „Was ist aber, wenn den Herrn Pfarrer spezielle Gefühle befallen?“

„Ja,“ meint der Pfarrer, ohne eine Gedankenpause einlegen zu müssen, „das ist doch ganz einfach, dann nehme eben ich den Hund und geh mit ihm des Weges!“

„Ach ja, das ist vorbildlich“ schien dem Bischof seine schlimmsten Befürchtungen entkräftet!

Nach einer Weile des Grübelns, entfuhr dem Bischof dann doch noch eine letzte Frage… „Und was aber, wenn ihr beide gleichzeitig von den leiblichen Gefühlen geplagt werdet?“

Die Pfarrersköchin darauf resolut, „Kein Problem, Herr Bischof! In dem Fall geht der Hund allein, er kennt ja den Weg!“ ?