Lebenslauf eines Entlebucher Sennenhundes
Chiara von Schwed mit dem Rufnamen Paula wurde am Ostersonntag 27.3.2005 in Wien geboren.
Die Züchter Christa und Günter Kellner sind mit Herz und Seele bei ihren Tieren gewesen, leider sind beide schon verstorben.
Die Eltern von Paula waren: Irmy von Oberbrandhof und Jaro von Garstnaeck. Paula hatte 5 Geschwister 3 Rüden und zwei Hündinnen wobei nur zwei mit einem „Mutzschwanz“zur Welt kamen.Paula hatte einen, so wie ihre Mutter Irmy!
Da die Familie Kellner zwar in einer Wohnung lebte aber einen „Schrebergarten“in Pötzleinsdorf besessen hatten, wuchsen die Welpen unter idealen Bedingungen auf.Auch ein Gewitter oder sonstiger Lärm störte sie nicht.Somit bekam ich einen schußsicheren Hund was für mich sehr wichtig war denn ich wohne am Rande des Rosaliengebirges in Lanzenkirchen.
Paula war sofort stubenrein,sie war ein sehr gelehriger Hund und sie besuchte gemeinsam mit ihren Bruder Cato die Hundeschule in Neudörfl.Das wurde für die Leiterin der Hundeschule zwar zu einem Problem denn die zwei Entlebucher haben gemeinsam die gesamte Truppe(7weitere Hunde)angeführt.Ich fand es lustig!Aber ich habe in dieser Zeit erkannt, daß ein Entlebucher ein Traumhund ist wenn man konsequent sein kann und ihm viel Aufmerksamkeit schenkt.Wir haben wirklich viel Zeit miteinander verbracht, egal ob Paula auf sämtlichen Heurädern herum kletterte, mit mir auf Almen war, oder sie eine Kuhherde zusammentrieb. Für mich war gerade diese Rasse ideal. Ich mag keine Hitze mein Hund auch nicht, ich schwimme nicht gerne mein Hund auch nicht, ich liebe die Berge mein Hund auch und gemeinsam machten wir lange Spaziergänge. Ich konnte sie sehr bald ohne Leine laufen lassen denn sie entfernte sich nie weiter als 20 Meter von mir. Wir waren am Meer auf dem Hundestrand das Salzwasser war auch nicht Paula`s Ding. Sie bekam grünen Durchfall und ich musste den Urlaub abbrechen. Ich konnte sie überall mitnehmen und sie war sehr gut sozialisiert, das Einzige was ich ihr nicht beibringen konnte ist, daß sie mit niemandem, selbst aus der eigenen Familie nicht einen Schritt weit geht. Stur sind Entlebucher wirklich. Und sie fressen alles und viel, selbst im hohen Alter noch. Allerdings war sie sehr wählerisch bei der Wahl ihrer Freunde (wie der Herr so das „Gscher“!). Ein Bordercollie namens Sam war ihr bester Freund und auch eine Golden Retrieverhündin Lucky aus der Nachbarschaft. Leider stellte sich nach ein paar Jahren heraus, daß der Vater von Paula eine Augenerkrankung hatte (das wurde damals bei der Züchtung noch nicht kontrolliert) und somit, soweit mir bekannt ist erkrankten drei Hund des C-Wurfes an Blindheit. Deshalb entschloß ich mich einen Zweithund an zu schaffen, da Paula dann eine Unterstützung zur Orientierung hätte. Ich rettete eine ungarischen Strassenhund das Leben und somit kam Emil ein 2jähriger kastrierter Rüde in unser zu Hause. Mein Rudel funktionierte von Angfang an sehr gut und Gott sei Dank erblindete Paula nicht! Anmerkung am Rande jetzt ist Paula im 16.Lebensjahr, hat natürlich Herzprobleme und auch die Lunge funktioniert nicht mehr so wie sie soll, und sie ist mittlerweile taub, ist aber gut medikamentös eingestellt. Emil ist 12 Jahre alt und er erblindet langsam!
Paula ist mein dritter Hund, aber einen besseren Freund könnte ich mir nicht wünschen. Daher bin ich sehr glücklich, daß wir so lange beisammen sein können. Ich hätte nie gedacht wie viel man von einem Hund lernen kann. Sie erträgt ihre Beeinträchtigungen anstandslos, sie hat kein Problem mit der Inkontinenz, sie hat kein Problem mit Haarverlust, mit ergrautem Fell und mit Verlust der Idealfigur. Und sie freut sich über jeden Tag der uns noch bleibt! In diesem Sinne verbringen wir auch die covid 19 Tage problemlos!
Ich würde mich freuen wenn wir uns tatsächlich einmal nächstes Jahr treffen könnten, allein um wieder einmal eine Hundezucht anzusehn. Bis dahin alles Liebe und vorallem gesund bleiben LG Karin