Zugfahrt mit der Taurachbahn im Lungau (von Mauterndorf nach St. Andrä)

(erzählt von Yasu)

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Mariapfarr im Lungau

haben sich meine Besitzer etwas Besonderes einfallen lassen.

Eine Zugfahrt mit der Taurachbahn. Das sind alte Waggons mit

Holzsitzen, die von einer alten Dampflok gezogen werden, Ein

Haufen Menschen arbeiten dort ohne Bezahlung, weil sie so

begeistert von dieser Bahn sind.

Also mich hat ja vorher keiner gefragt, weil meine Euphorie

hielt sich ziemlich in Grenzen. Ich bin ja schon mit allen

möglichen Gefährten mitgefahren und es war alles bequemer

als das. Ich stellte mich auf „armer Hund“ und so hob mich

Herrchen wenigstens auf seinen Schoß, damit ich

hinausschauen konnte. Soo war es gleich interessanter. Die

Dampflok machte einen Lärm und rauchte und dann gab es

ein Hupsignal und die Ruckelei fing an. Also, wenn Ihr mich

fragt, verstehe ich nicht, dass man das freiwillig mitmacht,

aber meine Besitzer waren sehr begeistert. Sie schwärmten,

dass alles so sei, wie in ihrer Kindheit. Jo, mei – wann war

deren Kindheit. Da war ich ja lange noch nicht auf dieser Welt!

Wir ruckelten also von Mauterndorf nach St. Andrä im Lungau

mit 25 km/h.

Der Schaffner kam und kontrollierte die

Pappendeckelfahrkarten. Mein Gott, so was habe ich ja vorher

noch nie gesehen. Vielleicht kann man die ja essen, aber ich

bekam sie nicht. Die hat mein Frauchen verwahrt.

32Plötzlich stieß diese Lok einen unglaublich lauten Pfiff und

dann noch einen – aus. Wir blieben stehen. Endlich! Konnte ich

jetzt aussteigen? Aber nein. Da stieg nur so ein Uniformierter

aus und – na – ihr glaubt es nicht – sie waren zu dritt und

haben einen Schranken heruntergekurbelt. Händisch. Als der

dann zu war, mussten also alle Autos dort warten, bis dieser

Zug durchgefahren war und dann stiegen die 3 wieder aus und

kurbelten den Schranken wieder hoch. Ich habe mir gedacht,

wer weiß, wo ich da gelandet bin. Sicher nicht in der

modernen Zeit. Gelangweilt schaute ich zum Fenster hinaus

und plötzlich pfeift der Zug wieder ohrenbetäubend und es

ging weiter. Uff. Hoffentlich sind wir bald da. Nach langer Zeit

hieß es, wir müssen alle aussteigen. Endstation. Die Lok wird

umgehängt. Eine Stunde Zeit in einem Gasthaus, um

Erfrischungen zu sich zu nehmen. Hoffentlich haben die was

Gscheits.

Endlich durfte ich wieder raus und gehen. Am Boden, der nicht

ruckelte. Hurra.

Beim Gasthaus angekommen, gab es wenigstens Wasser und

ein paar Schnittenkrümel für mich. Ich dachte nicht, dass wir

noch einmal in dieses Gefährt einsteigen würden und spazierte

fröhlich durch die Gegend. Hier gab es auch viel zu

schnuppern und wir kamen gar nicht weit, als es hieß: Bitte

wieder alle einsteigen. Oh neiiiin!

Na, ich musste mit, aber jetzt kannte ich ja das alles schon.

Ich dachte mir: ok, ich leg mich auf den Boden und verschlafe

einfach die Heimfahrt. Das ist ok. Und so machte ich es dann

auch. Ich legte mich hin, als der Schaffner vorbeikam und

quasselte und quasselte mit Herrchen und Frauchen. Ganz

begeistert klang der. Er erzählte, dass er jede Woche extra aus

Wien komme, um mitzuarbeiten. Na, bitte! Ich musste den mal

beschnuppern. So ein komischer Mensch. Der kommt extra

von weit her, um hier mit dieser Ruckelbahn zu fahren.

Menschen sind komisch, dachte ich noch, dann schlief ich ein

und wurde erst wieder munter als der Zug wieder in

Mauterndorf einfuhr und laut tuuuut machte. Ach, war ich

froh, da raus zu kommen, aber was macht man nicht alles als

Hund, um überall dabei zu sein.

Wie gut und wichtig sind tägliche Hundetreff´s

Seit ich so viele Freunde habe und diese regelmäßig treffe, bin ich wie ausgewandelt. Ich bin brav und nicht wieder zu erkennen, natürlich bin ich auch ein Lausbub, aber eben anders. Lieb und folgsam. Nicht mehr zwicken und beissen, nur lachen muss ich sehr viel,weil das Leben lustig ist.

Euer lustiger Sky

Yasu und die gelbe Blume

(erzählt von Yasu)

Es war ein sonniger Tag im Burgenland. Wir schrieben den 4.

Jänner 2023. Für diese Jahreszeit war es viel zu warm. In der

Sonne hatte es um die 12 bis 13 Grad. Ich ging mit meinem

Frauchen Gassi. Es roch schon so nach Frühling und es gab

auch schon eifrige Käfer, die herumkrabbelten. Eine Idylle

kann ich Euch sagen.

Plötzlich stieß mein Frauchen einen Schrei aus!!

Das gibt’s ja nicht, Yasu. Wow!

Ich dachte: „Puh, was ist bloß mit ihr los?“

„Yasu, eine gelbe Blume! Eine Blume auf der Wiese, am 4.

Jänner! Das gibt’s ja nicht!“

Mir war das ehrlich gesagt nicht sooo wichtig. Ja, mei! Eine

Blume! Ich hatte andere Dinge im Kopf. Das Gras schmeckte

hier so gut! Viel besser als in Linz.

Wir waren auf der Wiese hinter unserem Ferienhaus. Dort

befand sich auch die Terrasse, doch die Terrassentür war zu.

Genau gesagt, waren es zwei Türen. Eine Holztüre und

dahinter eine Glastüre.

Frauchen war so entzückt wegen dieser Blume, dass sie an der

Holztüre klopfte. Ich hatte keine Ahnung wieso, bis plötzlich

Herrchen vor uns stand.

Das war ein komisches Haus. Von der Wiese kam man direkt

in den ersten Stock des Hauses.

Herrchen lachte, als er uns sah. Mein Frauchen erklärte –

immer noch ganz freudig – dass sie eine Blume gefunden

hatte, aber nicht wusste, welche es sei. Herrchen könnte sie ja

mit seiner Botanik-App bestimmen.

Najooo meinte der. Frauchen hielt ihm die Blume mit flacher

Hand hin.29

Und ich dachte: Ha!, das ist jetzt ein besonderes

burgenländisches Geschenk und ein Leckerbissen. Und zack,

war die Blume in meinem Maul.

Na, sie schmeckte nicht besonders; wenn ich denke, was für

einen Freudenausbruch sie vorher verursacht hatte. Frauchen

war empört.

„Yasuuu, jetzt werden wir nie erfahren, welche Blume das war.

Pfui, schäm dich!“

Na soo ein Theater, das gibt’s