Haare schützen vor Sonneneinwirkung, Kälte und Nässe, sie sorgen für den Temperaturausgleich.
Appenzeller, Entlebucher und Grosser Schweizer Sennenhunde haben das derbe Stockhaar. Derb aus dem Grund, weil es sich noch um eine recht natürliche robuste „Fellbekleidung“ handelt, die aus einem glatten Deckhaar und der drunter wärmenden Unterwolle besteht. Das Deckhaar, auch Hohlhaar genannt sorgt für die Luftzirkulation, zwischen den Haaren bilden sich die dämmenden Luftkammern. Der Berner besitzt ein langes, schlichtes oder leicht gewelltes Ober-Haar mit Unterwolle. Diese natürliche Doppelisolierung ist feuchtigkeitsabweisend und wirkt temperaturausgleichend. Im Sommer liegen oft die schwarz bemantelten Sennenhunde in der prallen Sonne und ihre Felloberfläche greift sich ganz heiss an. Fühlt man darunter die Haut an, hat sie ganz normale Körpertemperatur.
Gesundes Stockhaar ist glatt und glänzend.
Stockhaar, zum Beispiel die des Schäfers, ist dem Urhund noch am ähnlichsten. Durch züchterische (Un)Vernunft diverser Rassen wurden auch die Behaarungen vieler Rassehunde (oft fragwürdig) zum Nachteil des Hundes verändert.
Bei Wölfen, wild lebenden Hunden und Hunden die vorrangig in Hofhaltung sind, wachsen die Haare in Schüben, im Winter dichter im Sommer dünner. Man spricht dann von Winter- und Sommerfell. Der Haarwechsel ist jahreszeitlich und hormonell bedingt und dauert wenige Wochen.
Hunderassen die vorwiegend für die Wohnungshaltung gezüchtet sind, ist das Jahreszeitlich angepasste Haar- Wachstums-Verahlten weitgehend verloren gegangen. Wohnungshaltung, Beleuchtung und andere Faktoren können zu einem ganzjährigen Haarausfall führen.
Gründe für schlechte Fellqualität sind oft ernährungs- oder krankheitsbedingt. Stress, Kummer, Neurosen können auch Ursachen sein.
Durch das Wälzen am Boden, laufen durch Wald und Flur, durch gegenseitigen engen Körperkontakt werden die lockeren Haare abgestreift. Auch gegenseitiges Beschlecken dient der Fellpflege und beim Schütteln kann es tote Haare regnen.
Die Fellpflege beim Sennenhund ist wenig aufwändig. Weil Haare nicht von alleine ausfallen, ist gelegentlich ein ausbrüsten der toten Haare, besonders in Zeiten des Fellwechsels emfpfehlenswert. Beim Berner Sennenhund muss man mehr dahinter sein, um das Verfilzen zu vermeiden.