Fragen zu Hunderassen – die Saupacker

Antwort zum Beitrag vom 1.2.13

Grossartig, ihr seid alle klasse Hundekenner. Richtig daneben gelegen ist ja niemand. 

Aus verschiedenen doggenartigen Hundeschlägen, den Hatzrüden, Bärenbeißer, die Dänische Dogge und noch andere mit ähnlichem Körperbau entstand um 1880 die Deutsche Dogge. Linien- und Reinzucht führten schnell zu einem phänotypisch einheitlichen Aussehen.

Die Nachteile des engen Genpool sind bekannt. Die Deutsche Dogge hat ein Durchschnittsalter von 6 bis 8 Jahren. HD, ED, OCD, Herz, Nierenversagen, Krebs, Magendrehung, Bindehautentzündungen, u.v.m. gehören zu den Rasse Problemen.

Verantwortungsvolle Züchter machen bei der Zucht von immer krankeitsanfälligeren Rassehunden nicht mehr mit.

Der Saupacker sind ein Rückzuchtprojekt  grosser, leistungsfähiger, Gebrauchshunde. (Bei den Sennnenhunden ist euch der  Swissydog sicher ein Begriff).

Beim Saupacker werden verschiedene Grosshunderassen in vorgeschriebenen Blutanteilen mitsammen gekreuzt.

Zur Geschichte der alten Molosser – Schläge

In den alemannischen Gesetzen des
7. Jahrhunderts n. Chr. stoßen
wir bereits
auf eine Anzahl von Hundetypen, die zur
Jagd eingesetzt wurden.
Das Töten dieser Hunde war unter Strafe gestellt:
„Wenn jemand einen guten Saurüden,
der Schweine fängt, einen Bärenfänger, welcher Bären fasst,
oder welcher die Kuh und den Stier packet, tötet,
so wird er mit drei Solidis gebüßt.“

Hatzrüde des Mittelalters, Um diese wertvollen Hunde bei der Jagd vor Verletzungen zu bewahren, trugen die Hunde zu ihrem eigenen Schutz Panzer aus Stoff mit eingenähten Fischbeinstäben.

 

Diese Hunde unterschieden sich geringfügig
in der Größe,
Farbe und dem Körperbau,
auch hatte jeder einen anderen Aufgabenbereich.
Die einen waren Hüter von Haus
und Hof, andere trieben das Vieh zur Wiese
(oder zum Markt) und passten auf, dass
kein Vieh verloren ging. Aus diesen Typen entstanden die Sennenhunde.
Die großen Saupacker wurden auf der Jagd nach Großwild gebraucht. (die Aufgabe des Saupackers war NICHT das Töten des Wildes, sondern es solange zu treiben, bis es ermüdete, um es dann zu stellen, damit die Jäger dasWild erlegen konnten) Letztere wurden an Fürstenhöfen gehalten, wo die schönsten und stärksten als Kammerhunde mit vergoldetem Halsband – mit Samt gefüttert und mit kostbaren Fransen besetzt – neben dem Bett des Herrn, die Leibhunde mit silbernem Halsband vor der Tür des Schlafgemachs bleiben durften.

Die übrige Meute hatte sich mit einfachen  eisenbeschlagenen Halsbändern zu bescheiden. Auch das gefährliche, starke Wild wurde damals ohne Gewehr- nur mit den Hunden und der blanken Waffe – gejagt.

Die Wildschweinejagd war mit Traditionen und Ritualen verbunden. 

Wie schon beschrieben, war die Aufgabe der Hunde, die Schweine bloss zu hetzen und niemals das Schwarzwild zu töten oder gar schlimmeren Verletzungen zuzuführen. Zum Erlegen eines Wildschweines benutzte der Jäger die sogenannte Saufeder, einen etwa zwei Meter langen Spieß mit einer Metallspitze, und es galt als königliche Mutprobe, so das Wild zu erlegen.

Nie hätte ein Hund seinem Herrn diese Aufgabe
streitig machen dürfen.
Sein Tod wäre ihm ansonsten sicher gewesen.

Von der Leistungsfähigkeit dieser Hatzrüden des Mittelalters zeugen z. B. die ungeheueren Strecken, über welche die Jagden der Landgrafen Philipp und Wilhelm IV. im Habichtswald, Reinhardswald und Kaufunger Wald gingen.

Im Jahre 1559 schrieb Landgraf Philipp an den Herzog Christoph von Württemberg:

„In dieser Schweinehatz haben wir
mit unseren Hunden,
die wir selbst gezogen,
gute Lust gehabt und über 1120 Saue gefangen.“

Für ausgewählte Texte und Fotos bedanke ich mich sehr herzlich bei http://www.saupacker-vom-erzgebirgsblick.de/  wo noch weitere Infos und Bilder zu finden sind.

„Saupacker vom Erzgebirgsblick“

Die erwachsenen Saupacker, zum Vergrössern Fotos anklicken.