Entlebucher Sennenhund in Bergnot

Liebe Frau Stadlbauer,

seit unserem letzten Bericht hat sich unsere Paule ganz hervorragend entwickelt. Sie wiegt inzwischen 18 kg und hat eigentlich mit ihren sieben ein halb Monaten die Größe eines ausgewachsenen Entlebuchers erreicht. Aber vielleicht ist sie noch ein wenig schlanker in der Brust und dem Rücken. Noch lernt sie gelehrig in der Hundeschule für die Begleithundprüfung, doch merkt man schon den eigenen Kopf, den alle Hunde in der Pubertät entwickeln.

Sie hat sich zu einer richtigen Schwimmerin entwickelt, die sogar zwei Stöckchen nacheinander an unterschiedlichen Stellen im See einsammelt. Wirft man ihr einmal keine, so schwimmt sie trotzdem ihre Runden und sucht nach Gräsern oder ähnlichem.

Paule die Schwimmerin

Aufregende Zeiten hatten wir Mitte Juli bei unserem Urlaub in den österreichischen Alpen. Mein Mann hat folgenden Bericht am 15. Juli aufgeschrieben:

Wir haben gerade eine furchtbar aufregende Stunde bei einer Wanderung in den Bregenzer Alpen hinter uns. Unser Entlebucher Paule ist bei einer Wanderung unter einer Begrenzung durchgeschlüpft und dann an einen Steilhang in einen Tobel abgerutscht, der senkrecht endete. Wir haben versucht, sie zurück zu rufen. Es war aber zu steil für sie, so dass sie sich sogar nicht mehr auf allen Vieren halten konnte, sondern nur noch seitlich gerollt ist. Dann verschwand sie ganz aus unserem Blickfeld. Wir haben nur noch die Geräusche vom Steinschlag gehört. Von unserem Hund war nichts mehr zu hören.

Meine Frau Jutta ist sofort losgerannt, um Hilfe zu holen. Ich wiederum habe nach einer Stelle gesucht, von der aus man evtl. hinuntersteigen konnte. Leider gab es keine Chance. Ich konnte Paulchen aber oben vom Weg aus etwa in 50 Meter Entfernung entdecken. Sie versuchte, den Steilhang diagonal herunterzukommen und hat es bis unter eine Felswand geschafft, wo sie fürchterlich bellend und jammernd nach einer Stelle suchte, um wieder zu uns hoch zu kommen. Ich war beruhigt, weil sie noch lebte und sich bewegte. Gleich darauf habe ich Jutta gerufen, die an einer anderen Stelle mit dem Österreicher nach dem Hund gesucht hat.

Er hat dann per Handy die Bergwacht gerufen. Nach einer endlosen halben Stunde sind dann zwei Bergretter von Fontanella gekommen. Einer konnte sich von einem Baum aus zu Paule abseilen, der andere hat ihn gesichert. Beide haben dann unseren Hund mit vereinten Kräften gesichert an einem Karabiner, der an ihrem Geschirr befestigt werden konnte, nach oben befördert. Und wir konnten unsere Paule Gott sei Dank unverletzt wieder in die Arme schließen.“

Mit herzlichen Grüßen

Jutta und Konrad  mit Paule (Eforie von den Gänsewiesen)

Eforie von den Gänsewiesen, genannt Paule - mit ihren Rettern

Ein Gedanke zu „Entlebucher Sennenhund in Bergnot“

  1. Hallo,

    zum Glück – Gott sein Dank – ist alles noch mal gut gegangen. Das sind Erlebnisse, die das Herz beinah zum Stillstand bringen. Ich habe beim Lesen förmlich mitgefiebert und war erleichtert, dass die Bergtour für Paule noch mal gut ausgegangen ist. Großes Lob an die Bergwacht!

    Viele Grüße
    Alexandra

    P.S. Paule gib beim nächsten mal acht und bleib schön nah bei Frauchen & Herrchen.

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