zufrieden- , wenn alle zu Hause sind

 

Liebe Grete,

es wird höchste Zeit, dass ich dir wieder einmal schreibe. Mittlerweile bin ich schon ein Jahr alt und ein großer, kräftiger Hund geworden!

Meine Familie ist sehr glücklich mit mir.

Herrchen sagt, er ist so ein lieber und treuer Hund. Das bin ich auch. Ich bin immer da, wo mindestens einer meiner Familie ist und lasse mich streicheln oder liege nur ganz nah bei diesem. Niemals käme ich auf die Idee, einmal zuzubeißen, selbst wenn meine Ohren gesäubert werden müssen, oder sie irgendetwas anderes machen, was ich eigentlich gar nicht mag. Und wenn Herrchen zu langsam aus der Garageneinfahrt fährt, laufe ich auch seinem Auto nach.

Wirklich zufrieden bin ich aber nur dann, wenn alle zu Hause sind. Als Herrchen und Frauchen im Urlaub waren, war ich zuerst sehr traurig, dann bin ich immer, wenn ein Auto durch unsere ruhige Straße fuhr, zur großen Balkontür gelaufen, um zu sehen, ob sie denn nicht endlich zurückkommen würden. Erst als sie wieder da waren, war die Welt für mich wieder in Ordnung.

Frauchen sagt, er ist ein Bild von einem Hund. Sie meint, es ist vollkommen egal, was ich auch gerade tue, ich sehe immer gut aus. Ich weiß, dass ich ein schöner Hund bin. Und wenn ich dann noch den Kopf schief halte, die Augen kugelrund werden lasse und meine Schnauze auf ein Bein lege, kann ich auch (fast) alles erreichen, was ich will.

Angela sagt, er ist ein kluger Hund. Er versteht alles. Das stimmt. Ich verstehe nicht nur die üblichen Befehle, wie „Sitz“ und „Komm“ (und folge ihnen auch, wenn ich nicht gerade etwas anderes vorhabe), ich verstehe auch ganze Sätze, etwa „wollen wir spazierengehen“. Ich werde sogar aufmerksam, wenn man meinen Namen in einem Gespräch nennt. Außerdem verstehe ich Angela auch, wenn sie nichts sagt, ich merke genau, was sie von mir will, und wenn sie sich einmal nicht wohlfühlt, lege ich mich auf ihre Füße. Angela meint, eigentlich kann er viel mehr als nur Wachhund zu sein, wir müssen im nächsten Jahr eine größere Aufgabe für ihn finden.

So, nun muss ich aber zurück zu meinem Knochen! Ich wünsche euch allen in den Gänsewiesen, besonders aber Zascha, meiner Mama, ein  ein gesundes und glückliches neues Jahr!

Viele Grüße

von Edward