Weihnachtsstress

Problem-Mensch-Hund

 

Es ist Weihnachtszeit

Es ist die ruhige Zeit des Jahres, die Weihnachtszeit. Eine Zeit um innezuhalten und sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest zu freuen.

Doch mittlerweile bedeutet die Vorweihnachtszeit Stress pur. Die Menschen begeben sich auf die Jagd, nicht mehr nach den benötigten Dingen um zu überleben. Die Menschen sind auf der Jagd nach Geschenken in Konsumtempeln.

Die Städte sind überfüllt und Menschen drängen sich in aller Hektik durch die Massen, vorbei an bunt blinkenden Lichtern und grell leuchtenden Reklameschildern. An allen Ecken dröhnt Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern.

Warum tut man sich das an? Man möchte seinen Liebsten Freude bereiten und glücklich machen. Die Wunschzettel sind lang und das nicht Erfüllen der Erwartungen würde bittere Enttäuschungen unterm Weihnachtsbaum hervorrufen.

Das Trommeln der Industrie hat bestens funktioniert. Glück wird gemessen an materiellen Dingen und das lassen wir uns einiges kosten. Der Wert dieses käuflichen Glücks aber ist schnell verflogen und sucht schnell neue Güter, die viel Geld und viel unserer Lebenszeit kosten.

Das Glück unserer Hunde haben wir in diesen hektischen Zeiten ebenfalls fest im Blick. Auch sie werden reich beschenkt mit allem was man kaufen kann: Hundebetten, Hundespielzeug, Hundepullover oder die neueste Futterkreation. Alles verziert mit weihnachtlichen Motiven und völlig überteuert. Egal, Glück lässt sich der Konsument einiges kosten. Weihnachten ist ja nur einmal im Jahr.

Der Mensch ist in diesen Kreislauf eingetaucht, hat sich vom Schein der schönen Dinge blenden lassen und will immer mehr.

Glück ist käuflich wurde und wird uns mantraartig eingeredet. Um das System zu hinterfragen bleibt keine Zeit mehr, man muss immer mehr arbeiten um noch mehr Geld zu verdienen um noch mehr Glück kaufen zu können.

Nach Ladenschluss am 24.12. kommt die Welt ein wenig zu Ruhe doch der Mensch nicht. Ungeduldig wird gewartet bis man wieder in die Geschäfte stürmen kann, um das falsch geschenkte Glück umtauschen zu können.

Und im neuen Jahr? Das einst hübsch verpackte Glück ist verflogen und der Irrsinn beginnt erneut. Der Mensch stürmt los und begibt sich auf die Jagd nach seinem neuen Glück, es ist Schnäppchenzeit und lässt des Menschen Herz höher schlagen.

Und unsere Hunde?

Sie kommen zu uns in eine materiell geprägte Welt, in laute und hektische Städte. Sie kommen in eine für sie völlig fremde Welt, die sie häufig hoffnungslos überfordert.

Sie kommen zu Menschen, die ihnen fremd sind. Zu Menschen, die auf Leistung und Perfektionismus gedrillt sind. Sie kommen zu Menschen, die sich von Äußerlichkeiten blenden lassen. Die Hunde nach ihrem Aussehen aussuchen und keinen Blick mehr für das Wesen Hund haben haben.

Hunde kommen zu Menschen, die keine Zeit mehr haben innezuhalten. Sie kommen in eine Welt, die Ruhe nicht mehr zulassen kann.
Sie kommen zu Menschen, die sich selber nicht mehr in dieser sich immer schneller drehenden Spirale zurechtfinden und ihren Halt immer häufiger bei den Hunden suchen. Die Medikamente, Alkohol oder Drogen zu sich nehmen, damit sie dieses Leben ertragen können.

Sie kommen zu Menschen, die von Neid und Gier getrieben sind, denen Respekt und Wertschätzung abhanden gekommen sind. Sie kommen zu Menschen, die selbst kaum noch mit den Menschen zurechtkommen, die sich gegenseitig beschimpfen, beleidigen, verletzen oder gar töten.

Sie kommen zu Menschen, die immer auf Empfang und immer in Verbindung mit der Welt sind aber keine Verbindung mehr zu sich selbst haben.

Wie sollen sich unsere Hunde in dieser Welt und mit diesen Menschen zurechtfinden? Sie bekommen Training aber keine Führung, sie bekommen eine Ausbildung aber keine Orientierung, Sie bekommen Beschäftigungsprogramme aber keine Ruhe. Sie bekommen alles was für Geld erhältlich ist.

Hunde wie Menschen halten dieses Tempo kaum noch aus. Gemeinsam sind sie in einer Welt gefangen, die sie hoffnungslos überfordert. Es verwundert nicht, dass sich bei Mensch und Hund körperliche Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten mehren.

Warum fällt es uns so schwer die Hilfe unserer Hunde anzunehmen, in ihre Welt einzutauchen? Weil sie dumme Hunde oder blöde Köter sind?

Mitnichten! Wenn wir Hunde wieder als Hunde sehen und sie nicht zu Adrenalinjunkies dauerbeschäftigen, bringen Hunde eine tiefe innere Ruhe mit die sie gerne mit uns teilen. Für unsere Hunde hat Glück eine ganz andere Bedeutung und eine besinnliche Vorweihnachtszeit wäre genau ihre Welt.

Mal innehalten, gemeinsam ruhen oder gemeinsame Zeit während eines Spaziergangs durch die Natur zu verbringen wäre für unsere Hunde Glück pur.

Einen Menschen an ihrer Seite zu haben, der in sich ruht und ihnen Orientierung gibt wäre für unsere Hunde das Paradies auf Erden.

Nehmen wir hin und wieder die helfende Pfote unserer Hunde an und steigen öfter mal aus unserem hektischen Alltag aus. Dieses innere Glück, das wir dabei erfahren ist unbezahlbar und durch nichts zu ersetzen.

Es ist ein großes Glück und eine große Chance für uns Menschen, dass Hunde uns als Sozialpartner gewählt haben. Dies erkennen wir, wenn wir den Blickwinkel ändern und die Welt mit den Augen unserer Hunde sehen – so wie sie ist und nicht wie uns eingeredet wird, wie wir diese Welt zu sehen haben!

Das wahre Glück kann man nicht kaufen, wir können es nur in uns finden und verdoppeln, indem wir es weiterreichen!
Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest voller Freude und mit viel Liebe im Herzen.

Eure/Ihre

©️Marion Höft mit ihrem Team
www.problem-mensch-hund.de
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