Briefwechsel Freundschaft unter Entlebucher Besitzern

 

Liebe Grete, liebe Karin und lieber Gerhard,

Es ist wieder viel passiert, bei Kind und Hund und überhaupt.
Unsere Hundedame hat uns auch ganz schön auf Trab gehalten: Kaum waren wir durch die erste Läufigkeit mit Scheinschwangerschaft durch, folgte nach wenigen Wochen schon die nächste Runde. Inzwischen ist sie aber kastriert. Sie hat die OP bestens überstanden und die Woche verordneter Ruhe mit Grandezza ertragen. Nur die letzten zwei Tage in ihrem Anzug war sie nur noch schwer zu bremsen. Im Garten an der Leine spazieren gehen ist halt auch zu fad! Inzwischen liegt auch diese Episode ein paar Wochen zurück und wir haben unsere alte Zenzi wieder. Zur Zeit probiert sie wieder einmal aus, ob wir Mann bzw. Frau genug sind, um als Rudelführer zu fungieren. Da werden schon mal klare Befehle missachtet oder ein eigener Spazierweg ausgewählt. Dank Steffis Ausdauer in der Hundeschule und bei den heimischen Trainingseinheiten lässt sich Zenzi aber immer wieder einnorden.
In der Hundeschule sind wir dem Welpenspiel inzwischen natürlich auch längst entwachsen und nehmen jeden Samstag am freien Training der „Großen“ teil – die sie beim ersten Mal gleich ein bisserl zurechtgestutzt haben. Wenn sich ein kleiner Entlebucher halt auch mit Doberman und Co. anlegen muss… Weil unser Hund aber offenbar Talent hat, wurde Steffi gefragt, ob sie mit Zenzi nicht an der Ausbildung in der Rettungshundestaffel teilnehmen möchte. Unsere Hundeschule ist die Basis der Rettungshundestaffel Isar e.V., die als gemeinnütziger Verein bei der Vermissten- und Verschüttetensuche in der Region und weltweit hilft. Wir überlegen uns in aller Ruhe, ob sich das mit den familiären Pflichten vereinbaren lässt – Zenzi hätte sicher ihren Spass, denn alle Such- und Grübelaufgaben, die ihr Steffi stellt, fordern sie heraus und sie beißt sich jeweils durch, bis sie alles gelöst hat.
Nach einer Hüttenwoche mit meinem Bruder und seinem Freund Anfang Mai war Zenzi kürzlich wieder ein Wochenende mit den beiden im „Urlaub“. Da auch sie fester Bestandteil unseres „Familienrudels“ sind, geht Zenzi anstandslos mit. Auf den Wanderungen der beiden durch die Salzburger Berge und Schluchten ist sie voll in ihrem Element – und wenn sie am Sonntag heimkommt, werden wir überschwenglich begrüßt und danach muss sich unser Mädel dringend zu unseren Füßen von den Erlebnissen erholen. Die Erlebnisse kommen auch daheim nicht zu kurz: Gerade heute waren wir an der Amper und Zenzi konnte ihrer Begeisterung für das Wasser freien Lauf lassen – ein paar Bilder lege ich bei.
Wir grüßen Euch herzlich und melden uns nach dem Urlaub wieder. Hoffentlich geht es Moritz mit seinen Chefs auch gut!
Steffi und Wolfgang mit Franzi und Zenzi.

Zenzi
Wasserratz
Liebe I.!
    (Zenzi ist da sicher schon integriert)
Das war eine nette Überraschung, und wir – Moritz, Karin und ich – freuen uns, daß bei Euch alles so gut läuft und Ihr mit Euren beiden „Welpen“  doppelt Freude habt.
Zur Toscana brauchen wir Euch nichts zu erzählen. Wir haben uns ja vergangenes Jahr auf der Hinfahrt zu einer Hapimag-Residenz in der Nähe von Siena unseren Moritz ausgesucht, der uns ja dann am 2.Dezember zusammengeführt hat.
Er macht uns – so wie Euch Eure Zenzi – sehr viel Freude und  fordert von Karin eine Menge pädagogischen Einsatz. Wir glauben, daß sie mit sicherem Griff einen Alpha-Rüden gewählt hat: im Garten, beim Lever um 6 Uhr und bei Begrüßungen von Bekannten ein Wirbelsturm, bei der Näherung von Fremden eine ganze Weile tief knurrend und bellend unser Wächter, beim Spielen mit Hunden und mit der Familie und ihren Freunden die Liebenswürdigkeit in Person, bei Abwesenheit der Chefin zutiefst traurig, aber ganz ruhig (meine Anwesenheit beeindruckt ihn kaum) und beim Autofahren und Warten im Auto auf das Frauchen so ruhig, daß wir oft fragen, ob er überhaupt mit uns eingestiegen ist. Jetzt ist er ca. 45cm groß und etwa 55cm „lang“ und wiegt ungefähr 23kg (wenn er ruhig hält). Sein Erscheinungsbild ist seiner Zenzi-Schwester würdig – allerdings hat er so starke Ohr-Knorpel, daß sich seine Ohren manchmal nicht nur beim Laufen umlegen. Das soll zwar die Ohren besser entlüften, aber ein bissel was von Zenzis schönen langen Ohren könnt er noch kriegen! Wasser betrachtet er mit einem gewissen Argwohn und begnügt sich, etwa bis zu seinen Knieen in sein Planschbecken zu steigen. Allerdings läßt ihn Karin auch nicht frei (wir hätten da einige schöne Bademöglichkeiten in Wien und Umgebung für Hunde ohne Leinenzwang), denn seine Pubertät läßt ihn manchmal das Zurückkommen vergessen. Die macht uns im übrigen gar keine Probleme, seine sexuellen Anlagen sind zwar vorhanden, haben ihn aber noch nie ausflippen lassen – das Wort „kastrieren“ haben wir aus unserem Wortschatz gestrichen (zumindest was Hunde betrifft. Bei den Zweibeinern sollte diese Maßnahme viel, viel öfter angewandt werden).
Da wir nicht über eine kleine Franzi berichten können, beschränkt sich mein Bericht etwas einseitig auf unseren Vierbeiner. Wir werden am 8.September zum Sennenhundehof fahren und es wäre super, wenn Ihr auch dorthin kommen könntet. Ist von Freising auch nicht weiter als die Toscana !?
Anbei auch von unserem „Gänsewiesler“ ein paar Fotos.
Recht herzliche Grüße von
Moritz, Karin und Gerhard 
Moritz

 

Zwei Bilder von Bruder Moritz – wie es begann („der Denker“) am 28.11.2011 und wie es sich bis zum 21.5.2012 entwickelte (mit unserem Enkel Paule).

2 Gedanken zu „Briefwechsel Freundschaft unter Entlebucher Besitzern“

  1. Also…
    Rassenübergreifend möchte ich so sagen…
    Des schau‘ i mir ån! 😉
    Auf bald!
    Und gebt’s enk zu erkennen!

    1. Lieber Leroy, Du hast lustige Ideen!
      Der dritte im Bund ist natürlich kein Swissydog, sondern der Hund unserer Trainerin, bei der Moritz und Pauli gerade zu Besuch sind.
      Bist Du beruhigt?
      Freundliche Grüße, Gerhard.

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