Transport einer Ladung Hund

Akribische Betrachtung und Zusammenfassung

 

„Grundsätzlich gelten in Österreich keine gesetzlichen Vorschriften für die Sicherung von Hunden im Auto. Eine Gurtpflicht für Hunde – wie etwa z.B. in Italien, Spanien  und einzelnen deutschen Bundesländern – besteht bei uns nicht. Tiere fallen lt. Verkehrsministerium unter die Ladungssicherungsvorschrift des Kraftfahrgesetzes, d.h. beim Transport von Tieren gelten dieselben Regeln wie bei der herkömmlichen Ladegutsicherung.“

 

Sind uns unsere vierbeinigen Lebensgefährten nicht mehr wert?  W i r  schnallen uns doch auch an. Haben wir nicht – zumindest – Angst, daß unser Wau-Wau-Fondfahrgast im „worst case“, den wir nie an die Wand malen wollen, aber auch nie ausschließen können, wie ein Geschoß durch das Auto fliegt und uns das Genick bricht?

 

TÜV-Tests durch den ADAC in Deutschland haben ergeben, daß ein Hund bei einem Aufprall von 50 km/h (d.s. z.B. zwei entgegenkommende Autos mit lediglich je

25 km/h !!!) mit dem Dreißigfachen seines Körpergewichtes durch den Innenraum katapultiert werden kann. Dabei würde ein ca 20 kg schweres Tier mit etwa einer halben Tonne Last aufprallen!!!

 

Das Internet quillt über voll Inseraten, Beschreibungen, Empfehlungen und Meinungen – aber was soll man nun wirklich am besten tun?

 

Dazu eine persönliche Fragen – Anwortenliste aufstellen und nach dem Ausscheidungs- oder Auswahlverfahren entscheiden!

 

1)   Was für ein Hund soll transportiert werden?

groß und schwer? (Großer Schweizer, Berner u.a.):

massiv befestigte Box im Freiraum hinter der Fondbank, mit

starkemTrenngitter abgesichert

mittelgroß unruhig (Appenzeller, Entlebucher u.a.):

vorzugsweise Box w.o.

2)   Wieviele Zweibeiner sollen im Fond mitfahren können?

zwei / drei – Box w.o.

einer  – Gurtsicherung, teilbare Fondschutzdecke

3)   Was für ein Auto habe ich?

Limousine oder Kabrio: keinen großen Hund aussuchen oder

anderes Auto kaufen!

 

Entscheidung für mittelgroßen, im Auto ruhigen Hund:

Sicherungsgeschirr und Fondschutzdecke mit mehreren Auswahlkriterien:

 

1)   Fondschutzdecke robust, waschbar, trogförmig zwischen Bankrücklehne (Kopf-

stützen) und Vordersitzen (Kopfstützen) eingehängt, damit Herunterfallen in

den Fußraum und Vorklettern zwischen die Vordersitze nicht möglich,

Schlitze und Öffnungen für Dreipunktgurte und Gurtschlösser, teilbar für

Fahrgast

Online-Preis ca 50 € (z.B. „Alsa-Brand“) bis 240 € (maßgerecht für PKW-Type,

z.B. 3er-BMW)

2)   Keine „Sicherheitsgurte“ („Gurtadapter“) = Verbindung zwischen Geschirr

und  Autogurt, b = 15 – 25 mm, verstellbare Länge, aber entweder zuviel Spiel zu

den Vordersitzen oder zu wenig Bewegungsfreiheit. Als Einfachgurt bei den

Crashtests ab- oder ausgerissen!! Ausführung mit Aufrollautomatik: 100 €

zusätzlich Sicherungsgeschirr!! „Click’n Roll“ von Kleinmetall !!

3)     Nur „Sicherungsgeschirre“ mit breiten Gurten (40 mm!) und Metall-

verschlüssen, TÜV-geprüft 1000 kN (z.B.“Allsafe“ von Kleinmetall) oder

1800 kN (z.B. Hunter BodyGuardClassic oder Comfort)           

Vorteil:     robust, leicht anzulegen, verstellbar, gepolstert, beweglich oder

arretierend durch Befestigung am Dreipunktgurt

Nachteil:  als Führgeschirr sehr schwer – ca. 450 g !!

Online-Preis ca 65 € bis 130 €!!

 

Kostenvergleich zu einer robusten, massiv verankerten Box mit Trenngitter:

Geschirr und Gurt:  spürbar kostengünstiger

Nachteile der Box:

Käfighaltung, kein Kontakt zum Fahrer und zur Umgebung,

möglicherweise erschwerter Zugang und Brandgefahr bei Unfall, eingeschränkter

Raum für Reisegepäck.

 

Moritz ist seinen Zweibeinern so viel wert – auch wenn sie hoffen, das alles nie wirklich zu brauchen!!

 

Herzlichen Dank für diesen Beitrag an G&K  mit Moritz

5 Gedanken zu „Transport einer Ladung Hund“

  1. Entlebucher Zino liebt seine feste Box- eine grosse , aber nicht zu grosse, von Käfighaltung keine Spur, er fühlt sich darin geborgen und kann rundherum herausgucken und hat natürlich Kontakt zu allen im Auto.Er selbst ist geschützt vor Gepäck und hat immer genug Platz, sei es zum Schlafen oder aber zum aufmerksamen Gucken im Sitz. LG Barbara

  2. Lieber Geritz! (eine schmeichelnde Wortfügung)
    Deine Erarbeitung & Auflistung für/wider vielfältiger Rückhalte- und Aufbewahrungssysteme sind umfassend und helfen mit Sicherheit jenen, welche ohne Vorgewöhnung an den ans (ins) Herz wachsenden Wegbegleiters diese Entscheidung treffen können.
    Ich konnte mich bisher nicht durchringen, eine Box anzuschaffen – obwohl es vom Standpunkt der Sicherheit, fast (mehr später) das Beste wäre für alle Beteiligten und zu jeder Zeit!
    Aber wie du schon schreibst, eingeschränktes Ladevolumen für sperriges Persönliches!
    Was den Blickkontakt zum Fahrer und Umfeld angeht, ist diese eine wohl sehr auf sich selbst fokussierte Betrachtungsweise und der Ausdruck unseres Gefühlempfindens, wenn wir unseren Schönsten aller 4-Beiner nicht mehr im Rückspiegel verliebt betrachten können. „Wir“ (ja, auch ich) meinen, dass das das Ende unseres „Allhaxlers“ wäre. Ist es aber nicht… Außerdem sein/ihr Sichtkontakt zur Umwelt (erfassbares Umfeld) gar nicht so gut für uns Schwachsichtige, da wird (zumindest in unserem Fzg.) für uns ohne erkennbaren Grund losgebellt, weil irgendwo ein Abbild seines- ihresgleichens ums Eck biegt oder genüsslich eine schöne Hecke – beinhebend – braun werden lässt – (Längerfristig gesehen). Die Viecherln brauchen eigentlich während der Fahrt gar nix sehen oder bei Fzg.-Stillstand zwecks Betankung. Weil sie sich bei Letzterem nur bemüßigt sähen das Auto vor dem Draußen – zum Tanknachbar hin – zu verteidigen. Da hat schon mal einer ganz entrückt den Zapfhahn fallen lassen, weil mein GSS unvermittelt losbellte. 🙁
    Kein VK’er konnte mir bisher klar sagen, wie groß eine Schutzzelle mit Stäbchen sein sollte/darf/muss.
    Vielleicht wagte dies keine(r), weil ich schon mit Vorbehalten – ob der Hundewürde – ins „Beratungsgespräch“ eingestiegen bin?
    Jeder cm3 weniger nimmt mir die Luft und wäre gleich ein Fall für die Anrufung der UNO 😉 und/oder der Tierschutzmächte!
    So… jetzt habe so viele Argumente gebracht um zu sagen, dass ich mittlerweile an den Kauf eines Hundeanhängers denke.
    Vorteil: bei Verunfallung kein Tiergeschoß; gut isoliert und be- entlüftet, dass der Allkraxler auch nach einer Fahrt, nächtens und mal an schönen Tagen hier wohlbehütet verwahrt ist vs. der sich allzuleicht aufheizenden Autofenster. Und… der typische Hundegeruch (Sommer/Winter) in der Fahrgastzelle fiele auch weg.
    Nachteil: Preis – auch Gebrauchte sind noch kostspielig genug, Stellfläche des Hängers bei Nichtgebrauch;
    Und wie schon zu erraten, meine weitere Hürde für eine endlich schlüssige Entscheidung!
    Also wird mein L-Bello auch fürderhin auf der großzügigen Ladefläche mit leichtem Brustgeschirr und mit Sicherheitsgurtadsptern diagonal „verzurrt“ von A nach B reisend, mein Herz durch den Rückspiegel erhellen und zuweilen meine Ohren betäubend verbellen. Und sein Geruch? Nur ein Toter Hund riecht nicht, Also ich liebe ja eh alles an ihm! 🙂
    Muss, denn seit gestern (Tierarzt) weiß ich, dass ICH seine Analdrüsen mtl. entleeren muss, weil’s nicht von selber funktioniert. Sie sagte ganz einfach… Rein mit Handschuh und auf 4-Uhr und 8-Uhr Position auf die spürbaren „Kerne“ drücken! Alles Andere kommt von selbst – igitt

    Gibt’s eigentlich Geruchsbeiträge?
    LG We vom eL

  3. Erst einmal danke schön an alle aufmerksamen Leser, die mich bestärkt haben, daß das Thema „Hundetransport im Auto“ nicht vernachlässigt werden soll. Und nochmals der Hinweis auf das Internet, wo die möglichen Sicherungsvarianten vor allem von ADAC, ÖAMTC und ARBOE in Wort, Bild und Video sehr eindrucksvoll dargestellt und bewertet werden – ganz abgesehen von der Vielzahl an Hersteller- und Händler- Beschreibungen und Beiträgen von Hundehaltern (und „innen“).

    Fast alle sind der Überzeugung, daß der Transport in Boxen die „ultima ratio“ und das „non plus ultra“ darstellen. Ich wollte mit meiner Lanze, die ich für die Beförderung auf den Rücksitzen gebrochen habe, auch keinem Boxenanhänger unterstellen, sich nicht um das Wohlbefinden seines (ihres) Vierbeiners zu kümmern. Ich wollte vielmehr herausstreichen, daß der Transport im Fahrzeugfond unter gewissen Voraussetzungen und bei Beachtung der erforderlichen Maßnahmen genauso sicher ist und – da bin ich fest der Meinung – darüberhinaus noch einige Vorzüge aufweist. Auf „Schnäppchenkäufe“ für Gurte („Adapter“) um ein paar Euros, „Sicherheitsgeschirre“ für 20 oder 30 € mit Kunststoffverschlüssen und niedrigem Gewicht, weil die Geschirrgurte schmal und dünn sind und es keine Metallverbindungen gibt, und auf Fonddecken um 30 €, die lose herumschlackern, zerbissen werden und bestenfalls eine gewisse Zeit die Verschmutzung vermindern, muß man allerdings verzichten. Die Kosten sind aber immer noch niedriger als für eine stabile Marken-Metallbox z.B. von PetCare (ca 380 € für Größe M, zuzüglich Montage im Gepäcksraum – die notwendige Verschraubung mit der Karosserie muß man halt hinnehmen) -, für diverses Zubehör wie Matten und Decken oder – vorzugsweise – für ein zusätzliches stabiles, fest mit dem Fahrzeug verbundenes Trenngitter u.ä. Für unseren Entlebucher Moritz (BMW-Fonddecke und Hunter-BodyGuardComfort Brustgeschirr)haben wir alles in allem 370 € ausgegeben.

    Ob eine Transportbox mit Gitterstäben keine Ähnlichkeit mit einem Käfig hat, ist Ansichtssache. Die feste Verankerung mit dem Fahrzeug ist ein Muß. Das stabile Trenngitter zum Fahrgastraum wird wärmstens empfohlen – Hunde-Polizeiautos haben das alle. Vor wenigen Tagen hat das Fernsehen von einem Unfall berichtet, bei dem die beiden Polizisten aus dem Fahrzeug geschnitten werden konnten, die beiden mitgeführten Polizeihunde aber verendeten. Da die Boxen quer zur Fahrtrichtung angeordnet werden sollen, nehmen sie noch mehr Gepäcksraum weg, da ja die Boxentür zugänglich sein muß. Wie der Hund hinter den Rücksitzen rundum schauen kann – wenn er das will – weiß ich nicht so recht. Unser Moritz ist todunglücklich, wenn er nicht in Kontaktnähe zu seinem Frauchen ist. Obwohl er sonst nichts Schöneres kennt als gestreichelt zu werden, verzichtet er im Auto völlig darauf. Er muß aber bei den (nur ein wenig geöffneten!) Fenstern hinausschauen können. Daß er dann den engen Nachbarparker oder den Tankwart (wir tanken aber immer selbst!) anbellt, weil er doch ein Wachhund ist, erwarte ich von ihm. Und angeschaut wird er während der Fahrt weder von der chauffierenden Chefin noch dem Beisitzer – wir spüren nur seine Nähe. Moritz ist beim Autofahren völlig entspannt und turnt nicht herum. Ja, und das „Hundeln“? Wir haben bisher nichts gerochen, auch nicht bei nassem Wetter, außer wenn er einen seiner geliebten stinkenden Rinderknochen verspeist, mit einer speziellen Sorte Leckerlis verwöhnt wird – oder Blähungen hat. Da kann er’s dann allerdings!!! Aber es ist wenigstens ein Zeichen seiner guten Verdauung und in Gesellschaft könnte man sogar entrüstet auf die anwesenden Zweibeiner schauen, denn da ist kein Unterschied zu merken. Nur – solche Gesellschaftspartner haben wir nicht, und wir warnen deshalb meistens unsere Gäste prophilaktisch vor –

    So – jetzt hab ich mit vielen Worten versucht, Sabines Wißbegier weiter zu schüren, Barbarbaras Entrüstung zu besänftigen und Wolfgangs Betrachtungen Genüge zu tun.

    Wolfgang v. Leroy, der ja noch fleißiger im Blog schreibt und den ich im September als fröhlichen und begeisterten GSS-Anhänger kennenlernte, werde ich – angeregt durch seine „schmeichelnde Wortführung“ – künftig
    „Roiwolf“ nennen. Ich weiß schon, „Roy“ wird ein bißl verballhornt, aber der „König“ schreibt sich halt mit „i“.

    Apropos Hundeanhänger. Heute Nacht hab ich vor dem Einschlafen meinen Kommentar überlegt und dabei kam mir plötzlich der Gedanke, daß für den großen Leroy doch ein Anhänger passend wäre. Ist das nicht ein Fingerzeig Gottes?

    Also dann liebe Grüße bis zum nächsten Kommentar!

    Geritz v.d.Gänsewiesen

  4. Und jetzt muß ich noch etwas loswerden:

    Für den Transport auf den Rücksitzen kommt m.M.nach nur ein Viertürer in Frage. Bei einem Zweitürer wäre das zu umständlich und man käme im Ernstfall auch nur sehr schwer oder gar nicht an unseren Vierbeiner heran.

    Grundsätzlich habe ich immer gelernt, daß der Fahrgastraum der sicherste Teil eines PKW ist, weil auch der Kofferraum eine Knautschzone darstellt. Ich habe das vor Jahren bei einem schweren Unfall meiner Frau mit meinen damals 5 und siebenjährigen Söhnen erlebt. Ein (schlauchloser) Vorderreifen hatte nur noch halbe Luft, was man aber nicht deutlich erkennen konnte. Der Wagen – ein neuer zweitüriger Opel-Kadett, damals noch ohne Sicherheitsgurte und ohne Kindersitz im Fond und ohne Airbags – war auf regennasser Straße ins Schleudern geraten, hatte sich überschlagen und landete in einem etwa 2 m tiefen Graben neben der Straße. Meine Frau war (trotz Gurten)herausgeschleudert worden und lag unter dem Wagen eingeklemmt, der Jüngere war – ich weiß nicht wie – vom Rücksitz aus dem Auto katapultiert worden – wir haben einen seiner Schuhe nach Stunden tief in der Grabenböschung vergraben gefunden – und der „Große“ krabbelte im umgestürzten Wageninneren herum.Die Fahrgastzelle hatte standgehalten, Kofferraum und Motorblock waren zu einer Ziehharmonika zerquetscht.

    Wichtig bei der Gurtbefestigung ist, daß einer der rückwärtigen Dreipunktgurte durch die Gurtschlaufe des Geschirrs geführt wird und daß das Geschirr auf diese Weise ganauso angeschnallt ist wie der Schulter- und Bauchgurt beim Menschen. Dann hat der Hunde-Fahrgast einerseits die gleiche (begrenzte) Bewegungsfreiheit wie der Zweibeiner, ist aber auch genauso gesichert. Wie es einem Hund bei einem Crash geht, wenn er in einer Box mitfährt, in der er ja vermutlich nicht gegen Herumschleudern gesichert ist, weiß ich nicht.

    Und noch einmal: hoffentlich müssen wir das alles nicht einmal ausprobieren!!!!

    LG – „Geritz“

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