Kennt ihr ZOS? „Zielobjektsuche“ heißt das. Michaela mit Entlebucher Zeri lassen sich ausbilden. Michaela schreibt unserer Lesergemeinschaft, damit wir uns auch was vorstellen können.
Danke Michaela, vielleicht berichtest du uns weiter über deine Ausbildung.
Liebe Grete,
wie schon berichtet, bin ich auf der Suche nach wirklich guten Auslastungsmöglichkeiten für Zeri auf die „Zielobjektsuche“ gestoßen.
Sonntag nun hatten wir unser Anfängerseminar bei einer durch Ina Baumann( sie und ihr Mann haben ZOS „erfunden“ ) zertifizierten Trainerin. Die Idee entstand wohl aus der Spürhundearbeit.
Letztendlich soll mit möglichst wenig Aufwand an Zeit und Mitteln eine möglichst auslastende und effektive Beschäftigung vermittelt werden, die Hund und Halter auch noch Spass macht! Wenn Hund und Halter es dann irgendwann einmal richtig können, wird in einem s.g. Trümmerfeld ( sieht eigentlich wie Sperrmüll aus:)), einer Päckchenstrasse oder auf der Fläche gesucht.
Hört sich doch relativ einfach an:)))So war auch unser Trüppchen, bestehend aus drei Männern!!!!und drei Frauen mit ihren Hunden höchst motiviert! Das kriegen wir hin!!!!
Nach kurzer theoretischer Einführung ging es zunächst an die Trockenübung, ohne Hund. Schliesslich mussten wir unseren vierbeinigen Begleiter ja „anklickern“ und das will gelernt sein! Er oder sie sollten auf einen neuen Gegenstand – ich habe ein Filzläppchen gewählt – mit Hilfe des Klickers konditioniert werden. Die Hunde sollten ihren Gegenstand mit der Nase anstupsen! Der Klick muss punktgenau kommen und das sollte geübt werden! Wichtig ist auch, dass der Hund direkt am Zielobjekt gefüttert wird!
Also: links in der Hand der Gegenstand, rechts in der Hand der Klicker UND Futter, gar nicht so einfach!!!!!
Dann: Hund (Trainerin) stupst….sofort klick….sofort füttern unterhalb des Gegenstandes, Hände wieder zu sich heranziehen und sofort nochmal! Kein Blick zum Hund, nur auf den Gegenstand!
Ich sage dir, das ist gar nicht so einfach: man klickt zu früh, man klickt zu spät, man vergisst den Klick ganz, das Futter kommt nicht schnell genug, die Futterhand ist nicht am Gegenstand, Futter fällt aus der Hand, der Hund sammelt es schnell auf und hat dann natürlich die Nase nicht mehr am Gegenstand usw. usw..
Das Ganze natürlich auch anders herum, Gegenstand rechts, Klicker links: für mich als absolute Rechtshänderin ein absolutes Akrobatenstück!
Okay, Trockenübung beendet, jetzt geht’s richtig los!
Voller Erwartung schaut man seinen Hund an: Hund guckt zurück und interessiert sich weder für den Gegenstand noch für die Futterhand: ups!???
Hund kratzt wie verrückt an der Futterhand!!!was nun, das soll er doch nicht???
Hund trifft nicht den Gegenstand mit der Nase sondern die Hand!!!auch nicht gut!
Hund schiebt die Futterhand beim füttern vom Gegenstand weg! soll so nicht sein!
Aber: mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: alle Hunde haben es geschafft, wenn auch die Koordination der Menschen bei weitem nicht perfekt war!
Soll ich dir was sagen???: ich will ja nicht angeben aber Zeri war einsame Spitze:)))))! Gut, sie kennt Klickern und weiß, dass sie etwas machen soll, wenn ich das Ding in der Hand habe. Was liegt also für mein schlaues Mädel näher, als dieses rote Filzläppchen anzustupsen?
Freiwillig ist sie aber auch schon gleich eine Stufe weiter gegangen: sie hat sich in die Platzposition begeben, Gegenstand zwischen den Vorderpfoten und: stups!!Futter her!!! Welch ein Glück, dass sie so verfressen ist…….So soll es später ja auch einmal aussehen. Der Hund zeigt seinen Gegenstand in der Platzposition an.
Es war ein toller Tag, Zeri hatte glänzende Augen, ich habe viel gelernt und bin sicher: da bleiben wir dran! Jetzt üben wir gaaanz langsam die nächsten Schritte und dann geht es irgendwann auch an das richtige Verstecken.
Viele liebe Grüße senden
Michaela und Super-Zeri
Hallo Michaela,
toll, daß Du so ein ZOS-Seminar mitgemacht hast. Habe mit Mira einmal 1 Std. ZOS Einführung mitgemacht und kann alles bestätigen was Du mit Zeri erlebt hast, man hat mindestens 2 Hände zuwenig.
Vor einigen Wochen waren wir auf einem Kurz-WS „Longieren“ auch mit Futter aufgebaut, was macht mein schlaues Mädchen? -sie schaut nur auf meine Hand wo das Futter herkommt.
Nach der Hälfte dieses WS habe ich mich mit der Trainerin geeinigt, daß WIR ohne Futter arbeiten. Und schau an – plötzlich war Ich !! interessant und nicht meine Futterhand !!!
Nachdem ich einen super verfressenen Hund habe, ist für mich das „lernen mittels Clicker und! Futter“ kein Thema mehr.
Wir machen sehr viel Sucharbeit, weil Mira eine ausgezeichnete Nase hat und enorm viel Begeisterung für Arbeit jeder Art mitbringt.
Wir verstecken Gegenstände im Haus, im Garten, im Wald.
Wir machen Spurensuche im Gelände. Das Alles funktioniert auch sehr gut mit viel Lob, Zuwendung und/oder Leckerchen wenn der Gegenstand-oder- am Anfang auch der Futterbeutel, gefunden ist.
Vor 2 Wochen haben wir ein „Longier- Wochenenend-Seminar – mitgemacht, das ohne jegliches Futter vermittelt wurde , und ALLE ! Hunde haben super gearbeitet. Zur großen Verwunderung einiger Hundebesitzer.
Wenn Du Interesse an dieser Art der Beschäftigung hast -Samy El Ajachi- kann ich als Seminarleiter nur empfehlen. Er ist 1.Klasse.
Und von wegen Longieren ist langweilig. Es erfordert jede Menge Konzentration für Hund und Besitzer, macht einfach nur Freude, die volle Aufmerksamkeit seines Hundes zu haben, und ihn auf Distanz nur mit Stimme oder Kopf/Handbewegungen zu führen.
Liebe Michaela ich möchte Dir durch meinen Erfahrungsbericht nicht die Freude am Clickern nehmen, aber ich finde den Aufbau ohne und dafür mit 2 freien Händen einfacher.
Wünsche Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg bei der Arbeit mit Deiner Zeri.