TA Dr Jonigkeit

Tierarztpraxis Dr. Jonigkeit “ src=“cid:image002.png@01D4858F.11A5C0C0″ alt=“https://static.xx.fbcdn.net/rsrc.php/v3/y3/r/Gkk660sbeEg.png“ border=“0″ class=“Apple-web-attachment“>traurig – hier: Tierarztpraxis Dr. Jonigkeit.

18 Std. · Engelskirchen ·

Warum TIERÄRZTE öfter SELBSTMORD begehen!?!

Im letzten Artikel der aktuellen Serie möchte ich auf ein Thema zu sprechen kommen, das mir persönlich ebenfalls am Herzen liegt. Es geht um die überproportional hohe Selbstmordrate von Tierärzten weltweit!

Damit schließe ich dieses unbeliebte aber dennoch wichtige Thema von Tod – Trauer – Abschied – Verlust ab und hoffe, dass kein Leser schnell in hier beschriebene Situationen kommen möge…

Als Tierarzt habe ich mich ganz bewusst dazu entschlossen mein Leben dem Wohl der Tiere zu widmen. So wie tausende Kollegen auch. Viele von uns arbeiten nicht um zu leben sondern leben um zu arbeiten.
Wir Tiermediziner spielen schon seit Längerem in der Top-Liga der Suizidstatistik sämtlicher Berufsgruppen ‚erfolgreich‘ mit – 4fach höheres Risiko als Nicht-Mediziner und 2fach höheres Risiko als Humanmediziner.
Das sind zwar die Ergebnisse vieler ausländischer Studien – aber davon, dass die verbissenen und perfektionistischen deutschen Tierärzte genauso ticken wie die ausländischen Kollegen, ist leider auszugehen.
Und das liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in Teilen an uns – wir Tierärzte haben nunmal zu Beginn unseres Berufslebens eine gesteigerte Empathie und nehmen uns das Leid unserer Patienten oft sehr zu Herzen.

Einen absolut wichtigen und leider extrem unterschätzten Teil steuert das Internet mit all seinen (a)sozialen Netzwerken und Bewertungsportalen bei. In diesen Portalen sind Rufmord und Verleumndung an der Tagesordnung. Jeder kann dort, völlig anonym, einen Shitstorm auf einen Mediziner seiner Wahl loslassen ohne dass dieser sich großartig wehren kann – manchmal kostete es bloß die Existenz, manchmal aber auch das Leben.
Ich weiß nicht wieso es online so läuft, aber erstmal spricht alles GEGEN den Angeklagten!?! Und im Handumdrehen werden Kollegen ZU UNRECHT aufs Übelste verunglimpft und diffamiert. Wenn dann ein absolut einseitig (der Arzt ist ja an die Schweigepflicht gebunden!) informierter Mob breite Front gegen einen Mediziner macht, geht dies nicht selten böse aus…
Es ist doch so einfach sich kostenlos x-beliebige E-Mail-Adressen zu erstellen und dann sich dann so richtig mit gespaltener Persönlichkeit auszutoben.

So perfide wie solche Hetzjagden manchmal ablaufen, könnte sie sich Hollywood gar nicht ausdenken. Menschenrechte werden mit Füßen getreten und das Rechtssystem schweigt…
Wer überprüft eigentlich diese sogenannten Qualitätssicherungen der Portale? Ist jedermann bewusst wie sich solche Portale (Privatunternehmen) finanzieren? Durch Luft und Liebe? Nein – durch Hass und Zwietracht! Erst durch Abonnements und Spezial-Einträge kommt doch Geld in die Kassen. Und warum sollte man was zahlen wenn man durchweg positiv bewertet wurde? Also freut sich der Betreiber doch über jeden Negativeintrag, der den Druck auf den Gelisteten erhöht seinen Notenschnitt finanziell ’schönen‘ zu müssen um konkurrenzfähig zu bleiben.

Natürlich freut man sich über positives Fedback, aber viele der mitunter erniedrigenden Einträge stammen von konkurrierenden Kollegen – und dies kann ja niemand beweisen (ist ja anonym). Unterlassungsklagen u.Ä. verlaufen, dank der knallharten Rechtsabteilung der Portalbetreiber, meist im Sande. Und wenn wir ehrlich sind schaut doch jeder eher nach den negativen Einträgen, die deutlich mehr wiegen, oder etwa nicht?
Nur am Rande sei erwähnt, dass sich diese Seiten in sozialen Netzwerken der eigenen Kritik durch Deaktivierung der Bewertungsfunktion entziehen – schon paradox, oder?

Jedes Jahr nehmen sich so viele Kollegen das Leben – mitunter getrieben durch diese vollkommenen abstrusen Hetzkampagnen. Dabei werden so viele Suizide vertuscht oder schöngeredet. Mit so Worten wie „Ach, der hatte eh schon lange ein Alkoholproblem – arme Sau. War ja auch immer so alleine. Naja, Workoholic halt – musste ja irgendwann mal so enden!“ Dabei ist der Spruch „Tierärzte – die wissen wie’s geht“ genauso pervers wie zutreffend!“
Beim Tiermediziner ist der Burnout ja meist schon obligatorisch. Unfehlbarkeit und immer fortwährendes Gute-Laune-Entertainment werden genauso vorausgesetzt wie die ständige Erreichbarkeit – rund um die Uhr (egal ob Heiligabend oder Familienfeier). Wehe, man war mal neStunde nicht erreichbar: unglaublich! Auch wenn man die Anrufer überhaupt nicht kennt… Und Urlaub? Vollkommen überbewertet! Der geforderte Perfektionismus wird immer abstruser. Hinzu kommt, dass das leidende Tier mit Hilfe von Laien in Gruppen und Foren immer länger versuchstherapiert wird – bis kurz vor knapp. Und dann muss es der Tierarzt richten. Möglichst mit einer Spritze und zwar flott; günstig obendrein. Hex hex. Und wenn dann das unmögliche Wunder ausbleibt? Erstmal die Schuld beim Mediziner suchen und ordentlich vom Leder lassen („hätte, würde, könnte“) oder im besten Falle bloß bloß verharmlosen: „… der Tierarzt konnte nicht mal helfen…“

Es gibt in aller Regel heutzutage nur zwei Möglichkeiten sich als Tiermediziner zu entwickeln: entweder man stumpft ab und wird zum Menschenhasser (Dr. House lässt grüßen) oder zerbricht aufgrund seiner Empathie Stück für Stück – natürlich unbemerkt und im Stillen (darf ja keiner mitkriegen). Und dann? Wie schon gesagt: wir wissen wie es geht – is nur ein kleiner Pieks!
Unsere ‚Versuchsquote‘ ist übrigens im Vergleich zum Rest der Bevölkerung schwindend gering… Warum? Weil wir einen Versuch berufsbedingt immer ‚erfolgreich‘ abschließen!
Und dann müssen sich halt einige Halter einen neuen Haustierarzt suchen. Ich wette aber, dass sowohl die Portalbetreiber als auch die bösartigen Nutzer diese Entwicklung in Kauf nehmen – getreu dem Motto „ein bisschen Schwund ist immer“.
Wir sind keine Cyborgs – wir sind Menschen. Mit Gefühlen. Es ist an der Zeit, dass sich was grundlegend ändert! Es wird nicht immer alles gut! Denkt mal drüber nach…

In den USA gibt es Love Your Pet Love Your Vet – dort wird es nicht totgeschwiegen!

PS: meiner Frau und mir geht es blendend! Wir lieben unseren Traumberuf über alles – Tag für Tag.
Was ich mit diesen paar Zeilen aber zum Ausdruck bringen möchte ist, dass der derzeitige Umgang mit der Berufsgruppe ‚Tierärzte‘ in diversen Medien (egal ob TV oder Internet) unter aller Kanone ist!

Man liest sich.

Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit (aus Engelskirchen nahe Köln)

Tierarztpraxis Dr. Jonigkeit Liebe TROLLE: Wenn ihr wie üblich unsachliche und beleidigende Aussagen tätigen wollt, hier die Steilvorlage NUR FÜR EUCH:

– Alle Tierärzte sind geldgeil bzw. steinreich, korrupt und haben keinerlei Interesse am Patienten.
– Sie werden allesamt von Pharma- und Futtermittelindustrie geschmiert um Tiere möglichst krank zu machen bzw. krank zu halten.
– Wenn ein Tierarzt stirbt, ganz egal wie/warum/wodurch, dann ist das ja schon mal ein Anfang.

So, und jetzt haut rein. DIESER KOMMENTAR IST NUR FÜR EUCH!
Tobt euch genau auf diese Aussagen hier und nirgendwo sonst aus, aber lasst die Menschen in Ruhe, die sachlich und sozial kommentieren und argumentieren wollen.
Danke!