Hunderassen vor mehr als 100 Jahren

Der Schockwellenreiter hat ein sehr spannendes Buch bei Archive.org entdeckt:  DOGS of all NATIONS, aus dem Jahr 1915 

Vielfach muß man leider sagen, daß die heute erreichten Zuchtziele nicht immer unbedingt zum Vorteil der Hunde geraten sind.

…Die meisten Hunde auf den Photos wirken gesünder und robuster als viele der heutigen Hochzuchten.

Sennenhunde sind bei den Schweizer Züchtern nicht dokumentiert. Dafür findet man einen Sennenhund ähnlichen Hund bei den Spaniern im Buch.

Trotzdem ist es sehr spannend die Entwicklung der Rassehundezucht zu begutachten.

 

https://archive.org/stream/dogsofallnations00masorich#page/n7/mode/2up

Mit dem Namen MEDELAN handelt es sich um eine HundeRasse die man dem Berner u. oder Grossen Schweizer als Vorfahren zuordnen könnte.  Beschrieben wird der Medelan mit 68 cm Grösse, bis 80 kg. Ein kraftvoller sehr imposanter Hund, der in vielen Ausprägungen dem Mastiff und dem Bordeaux ähnelt, aber länger, dichter und härter im Fell ist. Der Kopf ist schwer, mächtig, gross, mit breitem Schädel. Braune Augen und kleine hoch angesetzte, hängende Ohren.  Der Körper ist stark und muskulös, kräftiger Hals, tiefe, breite Brust und langer Rücken. Der Schwanz ist schwer und wird hängend getragen.

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MEDELAN -Spanish Breeds
Sennenhund
Madrid ca. 1625

Der Rasse Name MEDELAN könnte sich von Medellin ableiten. In prähistorischer und keltischer Zeit waren die Ufer des Rio Guadiana beliebte Wanderwege für Tiere und Menschen. Medellin wurde 1616 gegründet. Handel, Handwerk und Industrialisierung brachten Wohlstand gegenüber dem Hinterland. So ist es nicht verwunderlich, das die Hundezucht in solchen begünstigten Lagen frühzeitlich Wurzeln fasste.

 

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Die grossen dreifarbigen Hunde 2017

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Sennenhund Bild aus dem Jahr um 1625

Man kann sich die Frage stellen, seit wann gibt es die dreifarbigen Sennenhunde?

Haben sie den Ursprung in Spanien?- oder doch in der Schweiz?  Von wo haben sie  sich weiter in umliegende Länder  verbreitet? Eine Beliebtheit war sicher die symmetrische Farbverteilung mit weisser Kopf- und Brustzeichnung und den weissen Pfoten.  Vom Bild kann man nur das Aussehen dieses kräftigen, knochenstarken Hundes mit einem gelassenen Gesichtsausdruck ablesen. Zu den  Gebrauchseigenschaften machen wir uns die eigenen Gedanken. 

 

 

 

Liebe Verwandte!

Heute habe ich in einem Museum in München einen unserer Vorfahren gefunden, der 1625 in Spanien gelebt hat.
Ich bin mir nicht sicher, ob es mein Ururur- oder Urururururururgroßvater ( mütterlicher- oder väterlicherseits) ist, aber
ich bin ganz stolz auf meinen fast königlichen Stammbaum!
Eure „ Königliche Hoheit“ Waldomar genannt Zino von den Gänsewiesen
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Euer Zino

 

 

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„Die Schweizer Sennenhunde stellen die Gemälde direkt in einen höfischen Kontext, da solche Hundebildnisse normalerweise in Porträts von Adeligen gezeigt wurden“. https://de.wikipedia.org/wiki/Juan_van_der_Hamen_y_León
Sennenhund um 1625
Sennenhund um 1625
Ausschnitt aus dem Gemälde "Stilllebenpaar mit Hund und ballspielenden Welpen"
Ausschnitt aus dem Gemälde „Stilllebenpaar mit Hund und ballspielenden Welpen“
JUAN VAN DER HAMEN Y LEÓ
Madrid 1596 – Madrid 1631
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Die Rasse-Namen der Sennenhunde, wie wir sie jetzt kennen – gibt es noch nicht so lange. 
Einer über die ganze Welt verbreiteter Gebrauchszweck zum Hüten, Treiben und Bewachen war der Hirtenhund  mit unterschiedlichem Aussehen in Größe, Gestalt, Farbe, Behaarung.  Die gebräuchlichsten Namen aus der Schweiz werden uns mit Treibhunde, Hirtenhunde, Bauernhunde, Küherhunde, Viehhunde oder Metzgerhunde überliefert. Man hat sie auch nach Farbe benannt. Ein „Blässli“ war ein Hund mit einem weissen Längsstreifen über der Stirn und Nasenpartie. Der „Ringgi“ besaß einen weißen Ring um den Hals, der „Geblbäckler“ hatte gelbe Backen und ein  „Bärri“ zeichnete sich durch das Fehlen eines Halsringes und wenig weisse Abzeichen aus. Dann gab es noch die Benennungen nach dem Haupt-Verbreitungsgebiet wie Dürrbachgebiet, Entlebuch, Appenzerland…..

 

1889  von E. Bauer …“Entlebucherhund“, der  als Gehiefe der Sennen des Hochgebirges beschrieben worden war, fasste er als eine Ortsvarietät  des Appenzellers auf.
1896  berichtet Silber als erster in einer kynologischen Zeitschrift ( Zentralblatt für Jagd und Hunde-Liebhaber) und schildert den  Appenzeller genau.
1001 unterscheidet „Studer“ verschiedene Schläge von von Sennen- Bauern- und Küherhunden.
1002 Hundeshow in Ostermulding Schweiz, erstmals wurden 2 Dürrbächler ausgestellt. Später taufte man die Dürrbächler auf  Berner Sennenhunde um.
1908
(Auszug aus dem Buch v. Dr. med. vet. Margrist Scheitlin – Der Große Schweizer Sennenhund)
„An der Hundausstellung in Langenthal 1908 wurde unter den langhaarigen Dürrbächlern, den heutigen Berner Sennenhunden, ein kurzhaariges, sehr grosses Exemplar vorgeführt. Prof. Heim, der die Sennenhunde richtete, schien – dieses Tier nicht zu den Berner Sennenhunden zu gehören. Der Rüde hatte 67 cm Wiederrist Höhe, war vom gewaltigem Körperbau und zeigte auf den ersten Blick, das er mit den St. BernhardsHund nichts zu tun habe. Die typische Dreifarbigkeit der Schweizer Sennenhunde war in schönster Ausprägung und Zeichnung vorhanden. Heim führt im Richterbericht weiter aus: Bello ( so hieß das Tier) ist ein in seiner Art herrlicher, alter Sennen- (Metzger-) Hund, der grossen im Verschwinden begriffenen Rasse. Währe er unter den bisher nicht genannten Rassen gemeldet, hätte ich ihn als grossen Sennenhund bezeichnet, und ihm den 1 Preis mit Freuden zuerkannt. 
Unter den Dürrbachhunden darf ich dem interessanten Tier doch nicht mehr als den 2. Preis geben; er gehört nicht ganz hierher.“ 
1927 wurde der  Rasse Standard zur planmäßigen Zucht,  für den  Entlebucher Sennenhund verfasst.

 

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Barri von Herzogenbuchsee SHSB, aus Heim: “ Die Schweizer Sennenhunde“ 1914 . Typischer GSS- Hund zu Beginn der systematischen Zucht.